So erfreulich die Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten in den letzten Jahren verlief, so groß ist nun die berechtigte Sorge vieler Anleger, dass ein Absturz droht. Unvorhergesehen politische Ereignisse oder ein Einbruch der Weltkonjunktur können schnell zu großen Verlusten führen. Doch zum Glück existieren Möglichkeiten, das Aktiendepot vor negativen Entwicklungen zu schützen.
Gerade für ältere Anleger kommt der zuverlässigen Absicherung des Aktiendepots eine große Bedeutung zu, denn sie haben einen relativ kurzen Anlagehorizont, der es ihnen nicht ermöglicht, nach einem Kurseinbruch jahrelang auf einen Wiederanstieg der Notierungen zu warten. Unser Magazin hat sich dem Thema daher angenommen ist interessante Fakten zutage gefördert.
Optionsscheine zur Absicherung
Ein bewährter Schutz des Depots wird durch den Kauf von Optionsscheinen gewährleistet. Sie erwerben dabei Put-Optionen, die auch als Short- oder Bear-Optionen bezeichnet werden. Wenn die Aktienkurse sinken, steigt der Wert der Optionsscheine, so dass die Kursverluste kompensiert werden. Optionen sind anders als Investmentfonds sowohl auf Einzelwerte als auch für Indizes verfügbar.
Wer auf diese Weise sein Aktiendepot vollständig absichern möchte, muss Optionen in einer Anzahl erwerben, die sich aus dem Depotwert dividiert durch den Stand des Index und das Bezugsverhältnis der Optionen ergibt. Allerdings entstehen Ihnen durch die Absicherung mit Optionen Kosten, deren Höhe von verschiedenen Einflussfaktoren abhängt. So spielen zum Beispiel der Kurs des Basiswertes (Aktie oder Index) und die Volatilität der Kursentwicklung eine große Rolle.
Stopp-Loss Kurse nutzen
Während der sinnvolle Einsatz von Optionsscheinen ein gewisses Fachwissen in Bezug auf Finanzinnovationen verlangt, sind Stopp-Loss Kurse ein sehr einfaches Instrument, Verluste zu begrenzen beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen. Sie können zur Absicherung Ihrer Aktien für jeden einzelnen Wert eine Stopp-Loss Order erteilen. Damit legen Sie einen Kurs fest, bei dessen Erreichen die Aktien sofort verkauft werden.
Auf diese Weise kann es nicht passieren, dass Sie zu spät von Kurseinbrüchen erfahren, um mit einem Verkauf reagieren zu können. Außerdem dienen Stopp-Loss Kurse auch in gewisser Weise der Selbstdisziplinierung. Oftmals neigen Anleger dazu, sich Illusionen über die Kursentwicklung ihrer Aktien zu machen.
Die Mär von der baldigen Kurserholung
Selbst wenn sie bereits größere Kursverluste zu verzeichnen haben und allgemein mit weiteren Rückgängen gerechnet wird, reden sich viele Privatinvestoren ein, dass es schon irgendwann einmal zu einer Kurserholung kommen werde. Wenn Sie einen Stopp-Loss Kurs gesetzt haben, bleiben Sie quasi notgedrungen bei der einmal getroffenen Entscheidung. Allerdings ist es nicht ganz einfach, den besten Kurs für das Stopp Loss Limit festzusetzen.
Als Faustregel kann gelten, dass Blue Chips, die eine relativ geringe Volatilität aufweisen mit Stopp Loss Kursen zwischen zehn und zwanzig Prozent unter der aktuellen Notierung abgesichert werden sollten. Bei größerer Risikoneigung des Anlegers und/oder einer größeren Schwankungsbreite der Aktien kann das Stopp Loss Limit auch ruhig noch tiefer gesetzt werden. Ein Stopp-Loss Limit verursacht nur geringe Kosten und ist sehr einfach zu handhaben.
Bildquelle: Yuri Arcurs – Fotolia
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