Schrittzähler und Co. – Von Funktionalität bis Krankenkasse

SchrittzählerUm bis ins hohe Alter geistig und körperlich vital zu bleiben, spielen vor allem Aspekte wie Ernährung und Bewegung eine entscheidende Rolle: Regelmäßiger Sport stärkt Herz und Kreislauf und kann bis zu einem gewissen Umfang auch Erkrankungen wie Krebs und Alzheimer vorbeugen. Neben Schwimmen und Radfahren gelten auch Wandern und Nordic-Walking als ideale Sportarten für Senioren. Sie fördern das Herz-Kreislauf-System ohne dabei Sehnen und Bänder stark zu belasten. Experten empfehlen deswegen, täglich mindestens 10.000 Schritte zurückzulegen. Schrittzähler können dabei als Motivationshilfe fungieren und helfen, das gewünschte Bewegungsziel zu erreichen. Unser Seniorenmagazin klärt über den praktischen Alltagshelfer auf.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Schrittzähler und wie funktioniert er?
  2. Welche unterschiedlichen Pedometer gibt es?
  3. Welche Anforderungen sollte der Schrittzähler erfüllen?
  4. Wieso eignen sich Schrittzähler gerade für ältere Menschen?
  5. Worauf müssen Senioren beim Sport generell achten?
  6. Welchen Krankheiten kann mehr Bewegung vorbeugen?
  7. Wie beugt ein Schrittzähler Herzinfarkten vor?
  8. Bezuschusst die Krankenkasse einen Fitness Tracker?

Was ist ein Schrittzähler und wie funktioniert er?

Schrittzähler – auch als Pedometer bezeichnet – sind für den täglichen Gebrauch konzipiert. Viele Modelle zeichnen nicht nur die Anzahl der zurückgelegten Schritte auf, sondern geben darüber hinaus Auskunft über Kalorienverbrauch sowie Laufdauer und -geschwindigkeit. Auch die Gesamtdistanz, die sich durch das Multiplizieren der Anzahl der Schritte mit der eignen Schrittlänge ergibt, wird angegeben. Bei besseren Modellen werden zusätzlich der Tagesdurchschritt und die durchschnittliche Geschwindigkeit berechnet. So kann der Leistungsfortschritt beobachtet werden, was sich positiv auf die Motivation auswirkt.

Für die Erfassung der zurückgelegten Schritte kommen spezielle elektronische Impulsgeber in Form von 2D- oder 3D-Sensoren zum Einsatz. Diese Beschleunigungssensoren im Inneren des Pedometers können die Bewegung aus jeglicher Position aufzeichnen, sodass der Schrittzähler an einer beliebigen Stelle des Körpers angebracht werden kann. Zu Abweichungen zwischen Messwerten und tatsächlich zurückgelegten Schritten kommt es vor allem dann, wenn der Zähler frei beweglich ist und sich dadurch nicht im gleichen Tempo bewegt wie der Läufer.

Welche unterschiedlichen Pedometer gibt es?

Generell wird zwischen drei unterschiedlichen Formen an Schrittzählern unterschieden: Das klassische Pedometer-Gerät, welches an die Kleidung geklemmt wird, das Fitnessarmband sowie Schrittzähler, welche direkt im Schuh integriert werden. Darüber hinaus sind auch diverse Apps für das Smartphone erhältlich, welche ebenfalls den Anspruch besitzen, Schrittanzahl, Kalorienverbrauch und Co. aufzuzeichnen. Fitness-Apps sind zwar in der Regel kostengünstig, jedoch mangelt es an Genauigkeit der Datenaufzeichnung und die Bedienung ist für Senioren oftmals kompliziert.

Welche Anforderungen sollte der Schrittzähler erfüllen?

Da im Alter die Augen meist schlechter werden und die Fingerbeweglichkeit eingeschränkt sein kann, muss der Schrittzähler einfach und intuitiv handhabbar sein. Große Tasten und ein kontrastreiches Display sind anwenderfreundlich und erleichtern die Bedienung für Senioren. Darüber hinaus muss auf eine einfache und feste Anbringung des Schrittzählers, beispielsweise durch Clips, geachtet werden. Zusatzfunktionen wie Körperfettmessung sind oftmals ungenau und verkomplizieren die Handhabung mit dem Gerät. Solche Schrittzähler-Modelle sind deswegen für Senioren eher weniger geeignet.

Wieso eignen sich Schrittzähler gerade für ältere Menschen?

Die Beweglichkeit ist im Alter oftmals eingeschränkt. Das Ausüben von Kraft- und Ausdauersportarten ist in vielen Fällen nicht mehr möglich, sodass sich Bewegung meist auf kurze Laufdistanzen reduziert. Hier kann ein Pedometer helfen: Laut Studien bewegen sich Menschen, die einen Schrittzähler besitzen automatisch mehr. So kann der Schrittzähler dazu motivieren, statt des Aufzuges auch mal die Treppe zu benutzen und generell zu mehr Bewegung, beispielsweise kurzen Spaziergängen, anregen – jeder Schritt zählt und hält fit.

Praktisch: Mit der Nutzung eines Schrittzählers und die damit verbundene Zunahme an Bewegung geht in der Regel ebenfalls ein Gewichtsverlust einher. Der Fettanteil im Körper wird reduziert und Übergewicht vermieden.

Worauf müssen Senioren beim Sport generell achten?

Wer rastet, rostet – sagt schon ein altes Sprichwort. Regelmäßiger Sport hält nicht nur fit, sondern kann helfen, lange selbstständig zu bleiben. Eine hohe Beweglichkeit und gute Kondition erleichtern alltägliche Dinge wie beispielsweise das Einkaufen. Senioren sollte es beim Sport jedoch langsam angehen. Um Verletzungen zu vermeiden, darf die Intensität nur langsam gesteigert werden. Außerdem muss die ausgewählte Sportart eventuellen Vorerkrankungen angepasst sein: Wer beispielsweise an Bluthochdruck leidet, sollte auf Kraftsport eher verzichten.

Wichtig ist auch ein regelmäßiger Arztbesuch. Sportärztliche Untersuchungen sollten mindestens jährlich erfolgen – vor allem wenn Risikofaktoren wie erhöhte Blutfette oder Diabetes vorliegen. Zudem sollte die gewählte Sportart die Gelenke schonen und mit einem geringen Verletzungsrisiko verbunden sein. Empfehlenswerte Sportarten sind:

  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Nordic-Walking
  • Wandern
  • Gymnastik
  • Schwimmen/Aquajogging

Welchen Krankheiten kann mehr Bewegung vorbeugen?

Die Liste der altersbedingen Krankheiten ist lang: Knochenbrüche in Folgen von Stürzen, Bluthochdruck und Diabetes sind nur einige der Beschwerden, denen Senioren durch ausreichend Bewegung vorbeugen können. Muskelgruppen werden gestärkt und das Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht, wodurch sich das allgemeine Verletzungsrisiko minimiert. In Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung und frischer Luft kann so die körperliche Gesundheit gesteigert werden. Darüber hinaus hält Sport nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit.

Wie beugt ein Schrittzähler Herzinfarkten vor?

Körperliche Inaktivität ist ein wichtiger Risikofaktor für Erkrankungen wie Herzinfarkte oder COPD. Untersuchungen der DGK (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.) zufolge, ist es auch nach einem Herzinfarkt wichtig, sich körperlich zu betätigen. Dr. Wienbergen führt in diesem Zusammenhang die Problematik der Motivation an: „Erfahrungsgemäß ist es allerdings eine durchaus herausfordernde Aufgabe, Patientinnen und Patienten […] langfristig zu motivieren, körperlich aktiv zu werden und zu bleiben.“

Im Rahmen einer IPP-Präventionsstudie untersuchte das Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung die Wirksamkeit der Schrittdokumentation als Instrument einer Präventionsmaßnahme. Wienbergen betont in diesem Zusammenhang: „Schrittzähler in Kombination mit einer Online-Dokumentation der absolvierten Schrittzahlen sind hilfreiche Instrumente in der Sekundärprävention nach Myokardinfarkt, um Patienten langfristig zu körperlicher Aktivität zu motivieren.“ Und tatsächlich, bei einer Mehrzahl der Patienten, die regelmäßig ihr Bewegungsmuster aufzeichneten, kam es zu einer Verbesserung der Cholesterinwerte sowie eine Zunahme der allgemeinen Fitness.

Bezuschusst die Krankenkasse einen Fitness Tracker?

Gesundbleiben im Alter ist auch im Sinne der Krankenkassen. Da Schrittzähler und Fitnessarmbänder zu einem gesünderen Lebensstil beitragen können, bezuschussen manche Institute die Anschaffung eines solchen. Versicherte sollten bei ihrer Krankenkasse anfragen, ob und wie hoch die finanzielle Unterstützung ausfällt.

Recherchequellen

Bildquelle: Marek Swadzba – Fotolia


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