Durch den immer größer werdenden Bevölkerungsanteil von Menschen im gehobenen Alter wird auch verstärkt die Frage diskutiert, wie man diverse ungünstige Gegebenheiten im Bereich Haus umgeht. Viele ältere Menschen möchten nicht in einem Pflegeheim betreut werden, sondern ziehen es vor, sich ihr Zuhause altersgerecht zu gestalten. Ist die körperliche Mobilität nicht mehr optimal gegeben, macht es Sinn, über den Einbau eines Treppenlifts nachzudenken. Dieser ermöglicht es dem Senioren, die beschwerlichen Wege innerhalb der Etagen des Hauses unkompliziert zu bezwingen.
Seriöse Treppenlift-Anbieter erkennen
Einen guten Anbieter erkennen Sie bereits am Internetauftritt. Beachten Sie z. B. folgende Parameter auf der Homepage des Unternehmens:
- Gratis Service-Hotline
- Konkrete Ansprechpartner für relevante Fragen
- Gute Telefonerreichbarkeit
- Klare Erkenntlichkeit des Firmensitzes
- Keine Gebühren für Beratungsgespräche
- Kostenloser Katalogversand
Grundsätzlich ist die Beratung vor Ort ausschlaggebend. Manche Firmen bieten einen gut organisierten Live-Chat an. In diesem beantworten Mitarbeiter direkt Ihre Fragen.
Den richtigen Treppenlift finden
Bevor Sie sich für einen Lift entscheiden, halten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache. Oftmals hat dieser Erfahrungswerte, die Ihnen weiterhelfen können. Fragen Sie im Bekanntenkreis, der eine oder andere hat bestimmt einen guten Tipp für Sie. Vermeiden Sie, sich zu schnell zu entschließen, denn ein solcher Lift ist eine teure Anschaffung.
Holen Sie mindestens drei Angebote ein und fragen Sie nach einer Fachberatung vor Ort. Es gibt viele Anbieter auf diesem lukrativen Markt, achten Sie daher auf seriöses und kompetentes Auftreten. Firmen schicken gerne Berater ins Haus, denen es hauptsächlich ums hochpreisige Verkaufen, jedoch nicht immer um die tatsächlichen Belange der Kunden geht. Lassen Sie sich bei der Entscheidung für einen Treppenlift Zeit und wägen Sie Vor- und Nachteile diverser Modelle ab.
Bestehen Sie darauf, dass der Fachmann während seines Besuchs die komplette Treppe ausmisst. Verlangen Sie mehrere Angebote in Schriftform. Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Absprachen, bestehen Sie bei jeder Nebenabrede auf schriftliche Fixierung. Sie erhalten einen Katalog, aus welchem Sie sich den gewünschten Treppenlift aussuchen können. Suchen Sie sich Hilfe bei Verwandten in punkto Auswahl. Vermeiden Sie, am Tag des Beratungsgesprächs mit dem Treppenliftverkäufer alleine zu sein.
Testen Sie den Lift direkt beim Anbieter
Falls Sie mobil sind, suchen Sie im Idealfall einen regionalen Anbieter auf. Nehmen Sie in dessen Ausstellung verschiedene Modelle unter die Lupe. Sitzen Sie Probe und lassen Sie sich nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken. Oft sind technisch und optisch einfach gestaltete Lifte besser und komplikationsfreier, als „Hingucker“.
Bedenken Sie, dass ein Lift unangenehme Folgekosten verursachen kann, wenn dieser unzuverlässig ist oder aufgrund von zu viel „Schnickschnack“ ständig Fehlermeldungen oder Dysfunktionen aufweist. Deswegen ist ein einfaches Modell in Hinblick auf Lebensdauer und Wartung oft die bessere Wahl. Ein seriöser Vertrieb berät Sie dahingehend.
Faktoren für eine Kaufentscheidung
Befinden Sie sich in einer Verkaufsfiliale vor Ort, testen Sie die Treppenlifte, indem Sie Probe sitzen. Nehmen Sie eine „Probefahrt“ wahr, falls möglich.
Erstellen Sie sich eine Checkliste und haken Sie ab:
- Empfinden Sie die Sitzposition als angenehm?
- Ist die Fahrgeschwindigkeit auf Ihre Bedürfnisse einstellbar?
- Ist das Sitzgefühl komfortabel?
- Fühlen Sie sich beim Fahren sicher?
- Nehmen Sie das Fahrgeräusch als nicht zu laut und störend wahr?
- Ist das Ein- und Aussteigen problemlos durchführbar?
- Gefällt Ihnen der Lift optisch?
- Passt er in Ihr Wohnambiente?
Beantworten Sie diese Fragen mit „ja“, fällt es Ihnen leichter, die Entscheidung für das richtige Modell zu treffen. Der Verkaufsberater stellt Ihnen diese Fragen zur Erleichterung Ihrer Kaufentscheidung.
Leistungsmerkmale eines Treppenlifts
Je nach Beschaffenheit Ihres Treppenaufganges sollte ein guter Treppenlift bis zu 15 Meter Höhe und eine Steigung von 53 Grad problemlos überbrücken können. Eine gute Polsterung für ein bequemes Sitzen ist Voraussetzung.
Für Menschen mit Inkontinenzproblemen, ist ein Modell sinnvoller, dessen Sitzfläche mit einem anderen Material als Textil ausgestattet ist. Sitzschalen aus Kunststoff oder Kunstleder erleichtern die Reinigung und Desinfektion im Bedarfsfall.
Sicherheit hat Priorität! Eine langsame und ruckelfreie „Fahrt“ nach oben und unten muss unbedingt gegeben sein. Eine übersichtliche und nicht zu komplexe Bedienung ist von Vorteil. Manche Lifte verfügen über einen Sicherheitsgurt, welche das Herausfallen des Senioren verhindert. Ob dies nötig ist, hängt davon ab, ob ein aufrechtes Sitzen und Sitzenbleiben möglich ist. Armlehnen rechts und links steigern das Sicherheitsgefühl.
Treppenlifte mit nur einer Armlehne können sich als Sicherheitsrisiko herausstellen, wenn der Benutzer nicht in der Lage ist, in einer stabilen Sitzhaltung zu bleiben. Eine feste, wackelfreie Platte zum Aufstellen der Füße ist wichtig. Praktische Drehsitze erleichtern den Ein- und Ausstieg. Die Schiene, an welchem der Lift befestigt ist, darf keine „Stolperfalle“ darstellen. Im Idealfall ist eine Art Überpolsterung vorhanden.
Welcher Treppenlift zu Ihnen passt
Schauen Sie sich in Ruhe Kataloge an. Diese lassen sich bei diversen Treppenliftanbietern bestellen, bevor Sie einen Berater anfordern und ermöglichen einen ersten Einblick in den Bereich der Treppenlifte. Bedenken Sie, dass ein Treppenlift einen Großteil des Platzes an Ihrem Treppenaufgang einnehmen wird. Es gibt unterschiedliche Modelle, wichtig ist das präzise Ausmessen vor Ort, das durch den Fachbearbeiter vorgenommen wird. Vielleicht legen Sie Wert darauf, dass der Lift möglichst unauffällig nach der Nutzung seinen Platz an der Seite findet? Hier gibt es diverse Modell-Typen, die sich diskret nach der Fahrt direkt an die Wand lehnen.
Zu beachten gilt die Tragfähigkeit. Je nach Gewicht des Senioren, sollte hier ein Augenmerk darauf gelegt und entsprechend entschieden werden. Die Tragfähigkeit der meisten Treppenlifte liegt zwischen 125 kg und 160 kg.
Die Kosten für einen Treppenlift
Für einen gut auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Treppenlift müssen Sie zwischen 1800 und 5000 Euro investieren. Je nach Pflegegrad, sind Zuschüsse beantragbar. Diese werden durch ein Gutachten und die Einordnung des Medizinischen Dienstes (MDK) in einen Pflegegrad bestimmt. Die Krankenkasse übernimmt dann einen Teil der Kosten. Sozialhilfeempfänger haben einen Anspruch auf Unterstützung. Für barrierefreie Umbauten bietet die KfW eine Kostenübernahme von maximal 10 % an.
Manche Firmen gewähren eine Art Mietkauf bzw. Ratenzahlung. Eine weitere Alternative: Einen Treppenlift gebraucht kaufen. Hierfür müssen Sie viel weniger ausgeben. Unterstützung und Beratung in punkto Zuschüsse erhalten Sie vom Anbieter der Treppenlifte. Lesen Sie ergänzend auch unseren Artikel zu den Treppenlift Alternativen.
Der Einbau des Treppenlifts
Der Einbau erfolgt meist durch zwei Facharbeiter. An der einen Seite der Treppe wird eine Aluminiumschiene für den Zahnstangenantrieb fixiert. Darauf findet die Montage des Motors und des Sitzes statt. Bis Sie den Lift nutzen können, bzw. der Einbau abgeschlossen ist, dauert es etwa vier bis sechs Stunden, je nach Komplexität des Treppenaufganges und der Gegebenheiten vor Ort. Führen Sie nach dem Einbau unbedingt einen Testlauf durch und lassen Sie sich die Funktionen des Lifts genau erklären.
Bildquelle: Ingo Bartussek & ufotopixl10 – Fotolia
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