Während die Pflege- und Krankenversicherung nicht erst im gehobenen Alter zum absoluten Muss zählen, scheiden sich die Geister bei einigen anderen Versicherungen. Selbst bei der Unfallversicherung für Senioren gehen die Meinungen auseinander. Doch der Finanztest beweist: gute Hilfeleistungen bei Invalidität machen die Unfallversicherung sehr relevant.
Grundsätzlich ist das Risiko eines Unfalls und damit verbundener Invalidität im Alter erhöht, sodass die private Unfallversicherung vom Prinzip her natürlich auch noch für Personen im Seniorenalter sinnvoll ist. Es stellt sich allerdings die Frage, was genau und in welchem Umfang mit der Unfallversicherung abgesichert werden soll.
Der Arbeitnehmer hingegen hat während des Arbeitslebens noch ein Einkommen, welches über die private Unfallversicherung abzusichern ist. Andererseits sind die Folgen eines Unfalls bei Senioren nicht selten gravierender, als es bei Versicherten im Alter von unter 60 Jahren der Fall ist.
Der Grund besteht vor allem darin, dass Unfälle größere gesundheitliche Einschränkungen und Invalidität mit sich bringen, weil sich zum Beispiel Gelenke, Knochen und Muskeln im Alter nicht mehr so wie in früheren Jahren regenerieren können. Übergangsleistungen sind demnach allein schon wichtig, um die Lebensqualität zu halten. Man steht vor einer schwierigen Entscheidung.
Auf den Punkt gebracht: 10 Tipps zum Abschluss
- Prüfen Sie, ob der Versicherer alle grundlegenden Hilfeleistungen übernimmt oder Einschränkungen vornimmt.
- Ein Hausnotrufdienst sollte in der Police enthalten sein. Mehr Informationen: Hausnotrufsysteme.
- Die Hilfeleistungen sollten mindestens ein halbes Jahr gewährt werden.
- Gemäß den Pflegestufen sollte der Versicherte mindestens die ihm zustehende Grundpflege erhalten.
- Die Seniorenpolice sollte sich innerhalb von 3 Monaten bis maximal 1 Jahr kündigen lassen.
- Die Reinigung von Wäsche und Wohnraum sollte zumindest anteilig enthalten sein.
- Dem Versicherten sollte eine Begleitung zum Arzt bzw. zu Behörden zustehen.
- Ein Pflegedienst sollte für Abwicklung von Lebensmittel-Einkauf und das Stellen von “Essen auf Rädern” aufkommen.
- Wenn zutreffend: Versicherungsmodelle sollten Kapitalauszahlung statt monatlicher Rente bieten.
- Gesundheitsfragen bei Antragsstellung: unbedingt wahrheitsgemäß beantworten, sonst droht Leistungsentzug.
Wenn Unfallversicherung, dann mit Assistance-Leistungen
Wenn man sich für eine Unfallversicherung als Best-Ager entscheidet, dann ist es außerdem auf jeden Fall zu empfehlen, dass zumindest die sogenannten Assistance-Leistungen in den Versicherungsleistungen enthalten sind. Mit Assistance-Leistungen sind in erster Linie Serviceleistungen und bzw. eine Übergangsleistung gemeint, die gerade den älteren Menschen nach einem Unfall sehr helfen können und in gewisser Weise in Richtung Pflege gehen.
Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Haushaltshilfe handeln, die von der Versicherung bezahlt wird und sich nach einem Unfall einige Stunden am Tag um den Haushalt des Versicherten kümmert, weil der Versicherte aufgrund seiner durch den Unfall hervorgerufenen gesundheitlichen Beeinträchtigung dazu momentan nicht in der Lage ist.
Laut der aktuellen Ausgabe der “Finanztest” ist die ARAG in vielen Tarifen mit einer derartigen Übergangsleistung ausgestattet. Bei unfallbedingter Invalidität kommen die Versichten in dieser Unfallversicherung somit in den Genuss von entsprechenden Hilfeleistungen. Doch es gibt auch bei anderen Anbieter Vorzüge und Leistungsvorteile. Nutzen Sie weiterführend gerne unseren Unfallversicherungsvergleich:
Weitere Informationen zur Thematik auch extern bei bankenonline.org
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Guten Tag,
eine Tante von mir wurde auf einem Krankentransport von den Pflegediensthelfern fallen gelassen.
Das Ergebnis war eine zerschmetterte Hüfte. Ich frage mich, ob die Pflegedienstmitarbeiter über eine Versicherung verfügen, die etwaige meiner Tante entstehenden Kosten trägt?
Es ist ja schön versichert zu sein, aber manchmal ist es eben genauso wichtig das die Anderen versichert sind.
LG
Manu
Wir haben eine Familienbunfallversicherung seit vielen Jahren, ich bin 75 und mein Mann 82. Allerdings sind wir noch ziemlich mobil auch mit dem Auto. Wir zahlen derzeit rund 860,00 Euro im Jahr zusammen´. Nach AUB 5. Bin am überlegen ob wir das behalten sollen.
Vielleicht auch ändern, wenn es geht auf pflegerische Hilfeleistungen?
meine schwiegermutter hat seit mehr als 50 Jahren eine unfallversicherung. sie ist jetzt 95 jahre und lebt seit 6 jahren im pflegeheim. lohnt sich die versicherung noch?
Mit der Allianz haben wir keine Erfahrung. Aber im Alter von 71 Jahren gibt es viele Versicherer, die bereits gekündigt haben oder demnächst aufgrund des Alters kündigen werden. Mir fällt diesbezüglich spontan nur ein Versicherer ein, dessen Unfallversicherung für Senioren sinnvoll ist, da sie bis zum 100. Lebensjahr und darüber hinaus geht. Weitere Vorteile: Tägliches Kündigungsrecht, keine Ratenzahlungszuschläge… und beste Bewertungen in Vergleichstest. Schau’ Dir diese Informationen doch einmal an.
Welche?
Wenn man als Selbstständiger mit 71 Jahren noch arbeitet – macht die private Unfallversicherung dann weiter Sinn?
Ich habe ein erhöhte Gliedertaxe und eine Kapitalauszahlung bei Unfallschäden, die nach der Gliedertaxe einen Dauerschaden hinterlassen. Nur, wird die Versicherung nicht letztlich alles auf mein Alter schieben und Unfallfolgen bestreiten? Ich überlege, ob ich kündige, das wäre auch ganz einfach.
Hat jemand Erfahrung mit der Allianz in solchen Fällen?
Es gibt Anbieter für eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen oder für leistungsstarke Unfallversicherungen für Senioren. Hier sollte man sich die Tarife der Stuttgarter Versicherung oder der Askuma genauer anschauen.
Meiner Erfahrung nach ist es ein großes Problem für Senioren, überhaupt eine Police zu bekommen. Viele Unfallversicherungen lehnen Menschen schon ab einem Alter von 50 ab. Andere kündigen sogar bestehende Unfallversicherungen, wenn ein bestimmtes Alter überschritten wurde.