Altersgerechte Terrasse: Worauf muss man achten?

Altersgerechte Terrasse

Eine Terrasse bietet einen Ort der Entspannung und des Wohlfühlens. Dieser Komfort kann durch die richtige Planung und durch wichtige Anpassungen auch im Alter gewährleistet sein. In diesem Artikel werden die wichtigsten Tipps zusammengefasst, die dabei helfen sollen, die eigene Terrasse sicher, komfortabel und seniorengerecht zu gestalten.

Überblick für eine altersgerechte Terrassenplanung

Damit die Gestaltung der Terrasse gut gelingt, vorab die wichtigsten Punkte für die Planung auf einem Blick:

  • Stolperfreie Türschwellen installieren
  • Auf rutschfeste Terrassenbeläge achten
  • Ergonomische Gartenmöbel wählen
  • Pflegeleichte Pflanzen, die man ohne sich zu bücken erreicht
  • Leicht bedienbarer Sonnenschutz (am besten elektrisch)
  • Gute Beleuchtung für ausreichend Sicht im Dunkeln
  • Stolperfallen vermeiden
  • Genauen Kostenvoranschlag inkl. potenzielle Förderungen einholen

Stolperfreie Türschwellen für einen barrierefreien Zugang

Die Terrasse beginnt an der Türschwelle zur Wohnung und sollte unbedingt barrierefrei zugänglich sein. Um mögliche Stolperunfälle zu vermeiden, empfehlen sich niedrige bis gar keine Türschwellen oder Türschwellenrampen.
Für Rollator- oder Rollstuhl-Nutzer sind zudem auch die Maße des Terrassen Eingangsbereiches ausschlaggebend.

Die empfohlenen Maße einer barrierefreien Terrassentür betragen laut DIN 90 Zentimeter in der Breite und 205 Zentimeter in der Höhe.

Auch die Bewegungsfläche der Terrassentür sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Auf Stufen sollte verzichtet werden. Stattdessen können Zugangsrampen genutzt werden.

Auf rutschfeste Terrassenbeläge achten

Um die Terrasse auch bei Regen oder Schnee sicher betreten zu können, sollte der Terrassenboden unbedingt rutschfest sein. Auf glatte und langsam trocknende Bodenbeläge sollte deshalb verzichtet werden.

Stattdessen kann man beim Bau der Terrasse zu rauen Materialien wie beispielsweise Steinplatten oder Feinsteinzeug-Terrassenplatten greifen. Auch der Aufwand der Instandhaltung des Terrassenbodens spielt eine wichtige Rolle. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Oberfläche pflegeleicht ist und Regenwasser gut abfließen kann. Dadurch können Vereisungen oder möglichen Rutsch-Risiken entgegengewirkt werden.

Ergonomische Möbel wählen

Ältere Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit sollten bei der Wahl der Möbel auf den richtigen Komfort und die passende Sitzhöhe achten. Zu tiefe Möbel (Lounge-Möbel) mit weichen Sitzflächen sind zum Aufstehen für Senioren nicht ideal.

Auch der Tisch sollte zur Sitzhöhe passen. Dies ist bei Möbel-Sets in der Regel aber ohnehin gegeben. Wichtig ist außerdem, dass der Einstieg zur Sitzbank nicht zu knapp bemessen ist. Für ältere Menschen sind bewegbare Stühle meist die bessere Wahl.

Pflegeleichte Pflanzen in Arbeitshöhe

Bei der Wahl der Terrassenpflanzen sollte man neben der einfachen Pflege auch den Standort und die Handhabung bedenken. Mit Hilfe von Hochbeeten kann der Rücken entlastet werden und die Pflanzen können ohne große körperliche Anstrengung gepflegt und gegebenenfalls geerntet werden.

Die Höhe der Hochbeete sollte individuell an die Person angepasst sein. Sowohl Ernten und Gießen als auch Unkraut entfernen sollte leicht möglich sein. Für die Auswahl der passenden Gewächse empfehlen sich langlebige und robuste Pflanzen. Als besonders pflegeleicht für Balkon und Terrasse gelten beispielsweise:

  • Lavendel,
  • Hortensien,
  • Steppen-Salbei,
  • sowie einige Kräuter wie zum Beispiel Rosmarin, Basilikum und Minze.

Mit der Installation einer Bewässerungsanlage kann außerdem das Gießen erleichtert oder sogar komplett automatisiert werden. Dadurch wird der Rücken geschont, da lange Wege mit einer schweren Gießkanne entfallen. A propos Wege: Es sollte bereits bei der Planung darauf geachtet werden, dass sich der Wasseranschluss in Terrassen-Nähe befindet.

Leicht bedienbarer, elektrischer Sonnenschutz

Ältere Menschen sind bei Hitze besonders gefährdet. Damit die Terrasse auch an heißen Tagen bequem genutzt werden kann, sollte bei der Planung auch an einen angemessenen Sonnenschutz gedacht werden.

Durch ein Terrassendach wird der Außenbereich wettersicher und auch die Rutschgefahr ist geringer. Alternativ bietet sich eine Vielzahl an ausfahrbaren Sonnenmarkisen an, die idealerweise elektronisch ohne Kraftaufwand bedienbar sind. Als Beispiel dafür gelten Gelenkarm-, Vertikal- oder Pergolamarkisen.

Adäquate Außenbeleuchtung für eine gute Sicht

Mit der richtigen Beleuchtung kann man den Außenbereich nicht bloß in der Dämmerung nutzen, sondern auch das Risiko reduzieren, aufgrund mangelnder Beleuchtung auszurutschen oder zu stürzen.

Als Lichtquellen eignen sich beispielsweise fix installierte Strahler an Wänden oder Decken, Bodenleuchten oder eigene Terrassenlampen, welche teilweise auch mobil bewegt und umgestaltet werden können. Wichtig ist jedenfalls, dass die gesamte Terrasse ausreichend ausgeleuchtet ist!

Dekoration sicher platzieren – Stolperfallen vermeiden

Stürze sind die häufigste Unfallursache innerhalb der eigenen vier Wände. Im Alter sinkt häufig das eigene Körpergefühl, wodurch Senioren deutlich häufiger von Stürzen betroffen sind. Deshalb sollte bei der Planung der Terrasse unbedingt darauf geachtet werden, möglichen Stolperfallen vorzubeugen.

Die Auswahl von rutschfesten Bodenbelägen, guter Außenbeleuchtung, aber auch einer durchdachten Platzierung von Dekorationen senkt das Sturzrisiko erheblich.

Deko-Gegenstände sollten nicht auf den Boden gestellt werden, sondern können stattdessen auf einem kleinen Beistelltisch stehen. Sollte die Wahl auf einen Outdoor-Teppich fallen, ist es ratsam, die Ecken am Boden zu fixieren. Aufgrund von Luftfeuchtigkeit und anderen Ursachen können sich die Ecken aufwölben und potenziell einen Sturz verursachen.

Kosten und Förderungen einplanen

Pauschal können die Kosten für einen Terrassenbau nicht geschätzt werden. Sie hängen stark von Baumaterial, Größe und den individuellen Wünschen der Veränderung bzw. dem Zustand der Terrasse ab.

Um Terrassen barrierefrei zu gestalten, ist es jedoch möglich, spezielle Förderungen in Anspruch zu nehmen, wie beispielsweise einen Investitionszuschuss oder einen zinsgünstigen Förderungskredit von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).

Diese staatlichen Förderungen unterstützen barrierefreie Umbauten und Neuerrichtungen. Liegt ein anerkannter Pflegegrad vor, kann auch die Pflegekasse für Maßnahmen, die das Wohnumfeld verbessern (z.B. Türverbreiterungen), Unterstützung bieten.

Wichtig: Förderungsanträge sollten bereits vor den Umbaumaßnahmen gestellt werden. Auch Beratungsstellen und das Einholen verschiedener Finanzierungsangebote können hierbei hilfreich sein.

Recherchequellen:

[1] https://www.viplounge.ch/ratgeber/terrasse-bauen
[2] https://smart-altern.de/thema-sturz-statistische-erhebung/
[3] https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Barrierereduzierung/


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