Welche Zahnerkrankungen begleiten das Alter häufig?

Zahnerkrankungen

Sie sind ein leidiges und oft auch sehr schmerzhaftes Thema: die Zähne. Früher hatte man nie Probleme mit einem kräftigen Biss in einen Apfel oder ein Brötchen. Heute ist das anders. Vielen älteren Menschen fällt sogar das Lächeln schwer, wenn die Zähne Beschwerden machen. Die häufigsten Zahnkrankheiten im Alter nehmen ihren Anfang meist schon in jungen Jahren. Oft spielt mangelnde Mundhygiene eine Rolle. Fast alle Zahnerkrankungen lassen sich zwar gut behandeln. Aber das ist häufig mit hohen Kosten verbunden.

Karies: Viele Faktoren beschädigen die Zähne nachhaltig

Wenn es plötzlich beim Kauen schmerzt, dann lautet die Diagnose des Zahnarztes oft: Karies. Dabei handelt es sich um Bakterien, die die äußerste Schicht des Zahns, den Schmelz, angreifen. Dieser harte Schutzpanzer hat eigentlich die Aufgabe, das empfindliche Innere rund um die Wurzel zu schützen. Die kariesauslösenden Bakterien sammeln sich an schwer zu reinigenden Stellen des Zahns und fressen sich von dort durch den Zahnschmelz.

Zähne putzenEine mangelnde Mundhygiene, oft über Jahre und Jahrzehnte hinweg, ist daher ein großer Faktor für schweren Kariesbefall. Dieser tritt im Alter verstärkt auf. Denn durch die lang andauernde Belastung sind die Zähne nun besonders verwundbar. Oft hilft dann nur noch die Entfernung durch den Dentisten. Dies führt zu Lücken, die durch eine Krone oder ein Implantat ersetzt werden können. Aber solche Eingriffe sind kostenintensiv und werden in der Regel nicht von den gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen. Daher lohnt es sich, bereits früh auf eine gute Mundhygiene zu achten. Im Alter sollte man zudem regelmäßig eine professionelle Zahnfleischtaschenreinigung vornehmen lassen [1], denn auch diese hilft dabei, Karies vorzubeugen, da die in den Taschen verborgenen Bakterien entfernt werden.

Parodontitis: Wenn es plötzlich wackelt im Mund

Bei Paradontitis handelt es sich um die entzündliche Veränderung des Zahnhalteapparates [2]. Durch sie können die Zähne nicht mehr wirkungsvoll im Mundraum auf dem Kieferknochen gehalten werden. Über die Jahre breitet sich die Krankheit meist unbemerkt aus. Viele Betroffene gehen erst spät und in einem fortgeschrittenen Stadium zum Arzt. Dann kann aber nur noch wenig getan werden.

Meist treten ab dem 50. Lebensjahr Symptome der Parodontitis auf. Diese sind: blutendes Zahnfleisch am Ansatz der Zähne, Mundgeruch und schließlich wackelnde Zähne. Durch die Entzündung des Zahnfleischs bilden sich immer wieder kleine Herde, die von Zeit zu Zeit ausbrechen. Mit jeder Belastung der Region verringert sich der Halt der dortigen Zähne.

Vor allem im Alter treten diese negativen Aspekte besonders stark hervor. Daher sollten Betroffene in jedem Fall einen Zahnarzt aufsuchen. Im ersten Schritt werden meist Salben und Tinkturen verschrieben. Helfen sie nicht, dann muss eine Behandlung der Zahnwurzeln vorgenommen werden. Diese dient vor allem dem Schutz von bereits angegriffenen Zähnen. Bleibt kein anderer Weg, dann müssen entstandene Lücken mit Inlays, Prothesen oder Brücken geschlossen werden.

Kieferzyste: Auch im Alter eine verbreitete Erkrankung

Zahnarzt SeniorenBei der Kieferzyste handelt es sich im Allgemeinen um die Ansammlung von Flüssigkeit in den Hohlräumen zwischen dem Gebiss und den Kieferknochen [3]. Manchmal tritt sie im Umfeld von Weisheitszähnen auf. Kieferzysten sind oft auch der Grund dafür, weshalb diese entfernt werden. Da dies oft in jungen Jahren vorgenommen wird, verbinden viele Menschen diese Erkrankung nicht mit dem Alter. Aber weit gefehlt: Denn Kieferzysten treten gehäuft ab dem 50. Lebensjahr auf. Auch hier spielt wieder die Mundhygiene eine wichtige Rolle. Denn in den Hohlräumen sammelt sich nicht nur Flüssigkeit, sondern es kommen auch Bakterien, die zu Entzündungen führen. Die Symptome sind lange Zeit nur latent wahrnehmbar. Aber ganz plötzlich treten sie als Druckgefühl und wenig später auch als stechender Schmerz auf. Der Zahnarzt verweist in diesem Fall meist an den Kieferorthopäden. Der entfernt die Flüssigkeit nahe am Knochen durch einen operativen Eingriff. Langfristigen Schutz vor neuem Auftreten bietet im Alter nur die strenge und regelmäßige Mundhygiene. Vor allem Menschen, die bereits an Vorerkrankungen wie Arthrose leiden, sind gefährdet [4].

Recherchequellen

[1] https://www.envivas.de/magazin/zahn/zahnfleischtaschenreinigung/
[2] https://www.netdoktor.de/krankheiten/parodontitis/
[3] https://www.apotheken-umschau.de/kieferzyste
[4] https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Arthrose-erkennen-und-behandeln,arthrose148.html


1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne
4,00 von 5 Punkten, basierend auf 1 abgegebenen Stimmen.


Bewerten Sie diesen Artikel - Hinterlassen Sie gerne auch ein Kommentar!
Loading...

Kommentar schreiben

(auch anonym möglich)

Hier haben Sie die Möglichkeit den Beitrag (wenn Sie mögen anonym) zu kommentieren und Ihre Erfahrungen und Meinungen zu schildern. Wir freuen uns über jeden Kommentar! Bitte beachten Sie jedoch, dass wir politische Hetze gegenüber Minderheiten und Aufrufe zu Gewalt nicht veröffentlichen werden.