Trendthema CBD: Die mögliche Rolle von rauschfreiem CBD bei der Behandlung von Demenz und Alzheimer

CBD

CBD ist im Moment in aller Munde – der Wirkstoff wird im Internet gegen die unterschiedlichsten Symptome empfohlen. Sein volles Potenzial ist bei Weitem noch nicht erforscht, doch Studien zeigen bereits Tendenzen für ein sehr breit angelegtes Wirkungsprofil. Aber kann CBD auch gegen Demenz und Alzheimer hilfreich sein? Alles Wissenswerte dazu erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was genau ist der Trendstoff CBD?

Cannabidiol (CBD) ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der aus den Blüten der weiblichen Cannabispflanze gewonnen wird. Die Verwendung von Cannabis gegen verschiedene Krankheitssymptome ist an sich nichts neues – Hinweise auf eine therapeutische Nutzung der Pflanze reichen bis ins alte Ägypten zurück. Doch nicht nur die Wirkungsweisen der Pflanze selbst, sondern auch deren einzelne Inhaltsstoffe wurden innerhalb der letzten Jahre vermehrt untersucht [1].

Neue Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Vorteilen des Cannabis-Wirkstoffs CBD werden laufend erforscht. Denn der große Vorteil von CBD ist, dass es nicht psychoaktiv ist. Im Gegensatz zu THC, dem wohl berühmt-berüchtigtsten Wirkstoff der Cannabispflanze, hat CBD keine psychoaktive Wirkung. Das bedeutet im Klartext, dass es nicht bewusstseinsverändernd ist und man somit von CBD nicht high wird [2] [3]. Außerdem ist CBD bei alleiniger und wohldosierter Einnahme gut verträglich und hat wenig bis gar keine Nebenwirkungen [4].

Wie wirkt CBD im Körper?

CBD ist ein sogenanntes Cannabinoid. Das sind Botenstoffe, die verschiedene Wirkungen im Körper freisetzen können. Diese Wirkstoffe werden in einem besonderen Teil des menschlichen Körpers wirksam: dem Endocannabinoid-System (ECS) [1].

Das ECS ist ein Teil des menschlichen Nervensystems, der verschiedene Körperfunktionen wie Schlaf, Appetit oder Schmerzempfinden reguliert. Cannabinoide interagieren hier mit Rezeptoren, wodurch sie verschiedene Vorgänge ankurbeln oder hemmen. Das ECS hat unter anderem Auswirkungen auf Lernfähigkeit und Gedächtnis des Menschen [5]. Könnte CBD also auch bei Demenzerkrankungen helfen? Vor das geklärt werden kann, müssen wir uns die bisher bestätigten Wirkungsweisen von CBD ansehen.

Bestätigte Wirkungsweisen von CBD

Obwohl CBD bereits viel Potenzial für die Behandlung der verschiedensten Krankheiten und Symptome aufzeigt, sind in vielen Fällen noch weitere medizinische Studien notwendig. Die folgenden Wirkungsweisen des Botenstoffs gelten in Fachkreisen als sehr wahrscheinlich [1]:

  • krampflösend
  • schmerzlindernd
  • angstlösend
  • antipsychotisch
  • entzündungshemmend

Vor allem die krampflösenden Eigenschaften von CBD sind bisher am besten bewiesen – aufgrund dieser ist CBD bisher sogar in zwei Fertigarzneimitteln (gegen Spastiken bei Multipler Sklerose und gegen frühkindliche Epilepsieformen) vorhanden [6]. Die restlichen der hier angegebenen Wirkungsweisen benötigen noch tiefergehende medizinische Untersuchungen, bevor CBD als offizielles Therapiemittel verwendet werden kann. Sie gelten aber bisher bereits als sehr plausibel [1]. Doch wie könnte das Wirkungsprofil von CBD in Zukunft bei Demenzerkrankungen hilfreich sein?

CBD bei Demenzerkrankungen

Demenzerkrankungen wie Morbus Alzheimer betreffen einen großen Teil der Bevölkerung – auch Menschen unter 65 Jahren sind häufiger davon betroffen als ursprünglich angenommen [7]. Bisher gibt es für die meisten Arten von Demenz, so auch für Morbus Alzheimer, noch keine Therapieform, die die Krankheiten vollkommen heilen kann [8].

Verschiedene Therapiemethoden und Wirkstoffe werden laufend getestet, um neue Behandlungsmöglichkeiten für Demenzerkrankungen zu finden. Dass auch CBD immer wieder als potenziell hilfreich erwähnt wird, verwundert also nicht. Doch wie sieht die Studienlage zur Verwendung von CBD gegen Demenzerkrankungen nun wirklich aus?

Die Studienlage ist noch nicht ausgereift

Studien zur Wirkung von reinem CBD gegen Demenzerkrankungen sind bisher noch eher selten. Häufiger findet man dagegen Studien, die die Wirkung des psychoaktiven Cannabinoids THC auf Demenzerkrankungen erforschen. Aber selbst in diesem marginal besser untersuchten Bereich sind noch viele tiefgehende Untersuchungen notwendig, vor der Wirkstoff als Therapiemethode angewendet werden kann [1].

Während eine Wirksamkeit von CBD bei Demenzerkrankungen also noch nicht bewiesen ist, gibt es dennoch vorsichtigen Grund zur Hoffnung. Denn aufgrund seines breiten Wirkungsprofils könnte es sein, dass CBD sich in Zukunft als eine hilfreiche Add-on-Therapie
erweist.

Zukunftsaussicht: CBD als Zusatztherapie?

Demenzerkrankungen können bei Betroffenen zu Verhaltensstörungen führen. Dementsprechend werden Auffälligkeiten wie Unruhe, Apathie, Wahn oder Halluzinationen häufig mit Psychopharmaka behandelt. Diese sind in manchen Fällen zwar ein effektives Mittel, um die Symptome der Betroffenen zu lindern, sind allerdings keine langfristige Lösung. Denn Psychopharmaka bergen Risiken für Demenzkranke und sollten dementsprechend nur in Ausnahmefällen Verwendung finden [9].

Es liegen bereits erste Hinweise auf die Wirksamkeit von CBD gegen die Symptome verschiedener psychischer Erkrankungen vor. CBD wird wohl auch in Zukunft keinesfalls als alleiniger Ersatz für Psychopharmaka dienen können. Doch vielleicht könnte es als Zusatztherapie Wirksamkeit zeigen und so die benötigte Dosis anderer Medikamente verringern [10]. Vor das allerdings der Fall sein kann, sind noch tiefergehende Untersuchungen notwendig.

CBD zeigt Tendenzen, was seine Wirkung auf die Psyche – vor allem im Bereich von Angststörungen, Schizophrenie und Psychosen – angeht. Dementsprechend könnte es sich in Zukunft auch als Zusatztherapie bei Demenzerkrankungen eignen. Aber es werden noch belastbare Forschungsergebnisse nach den Standards der evidenzbasierten Medizin benötigt, vor es Anwendung finden kann.

Fazit: CBD zur Behandlung von Demenz und Alzheimer

Recherchiert man ein wenig im Internet, stößt man immer wieder auf Erfahrungsberichte, denen zufolge CBD bei der Behandlung von Demenzerkrankungen hilfreich sein kann. Doch bei derartigen Aussagen handelt es sich vorrangig um subjektive Erfahrungen. Denn die medizinische Forschungslage zur Wirkung von CBD gegen Demenzerkrankungen ist bisher noch nicht weit fortgeschritten.

Doch obwohl die Forschung zu CBD noch in den Kinderschuhen steckt, zeigt der Wirkstoff bereits sehr positive Tendenzen. Denn CBD macht bewiesenermaßen weder süchtig noch high und gilt als allgemein gut verträglich. Es könnte sich aufgrund seines breiten Wirksamkeitsspektrums in Zukunft in vielen Bereichen, so vielleicht auch bei Demenz und Alzheimer, als hilfreich erweisen.

Recherchequellen

[1] Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.). Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Springer Verlag.
[2] https://cbddiscounter.de/cbd-magazin/cbd-studien-neue-erkenntnisse-zu-den-gesundheitlichen-vorteilen-von-cannabis-derivaten/
[3] https://www.wissen.de/cannabinoide-worin-besteht-der-unterschied-zwischen-thc-und-cbd
[4] https://aerztezeitung.at/wp-content/uploads/2019/11/OA_Cannabidiol.pdf
[5] https://www.health.harvard.edu/blog/the-endocannabinoid-system-essential-and-mysterious-202108112569
[6] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/02/08/der-wunsch-nach-cannabis-fertigarzneimitteln-wird-lauter
[7] https://www.deutsche-alzheimer.de/artikel/deutsche-alzheimer-gesellschaft-stellt-neue-zahlen-zur-demenz-vor-deutlich-mehr-erkrankte-unter-65-jahren-als-bisher-angenommen
[8] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-demenz/krankheitsbild-und-verlauf.html
[9] https://pflegenetzwerk-deutschland.de/den-richtigen-umgang-mit-psychopharmaka-bei-demenz-finden
[10] https://www.aerzteblatt.de/archiv/218224/Cannabisbasierte-Arzneimittel-Therapieoption-fuer-die-Psyche


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