Es gibt sie noch, auch wenn sie eine aussterbende Rasse zu sein scheinen: Senioren, die im Alter noch über ein ausreichend großes Vermögen verfügen. Viele davon tragen sich mit dem Gedanken, einen Teil davon ihren Kindern oder Enkeln zu hinterlassen und schon zu Lebzeiten dafür zu sorgen, dass bei diesen so viel wie möglich ankommt. So stellen sie sich die Frage, in welcher Form sie ihr Erbe hinterlassen.
Das Sparbuch hat ausgedient
Vor nicht allzu langer Zeit wäre das Geld wohl einfach auf einem Sparbuch gelandet, doch die Finanzkrise und mit ihr das menschliche Versagen einer ganzen Branche haben gezeigt, wie unsicher diese Anlageform mitunter sein kann. Aktien können ebenfalls schnell an Wert verlieren, und für Immobilien reicht das Geld meist nicht aus. Übrig bleibt eine Wertanlage, die in den letzten Jahren wieder zunehmend an Beliebtheit gewonnen hat: Edelmetalle, und zwar vornehmlich Gold.
Was Gold zur lohnenswerten Kapitalanlage macht
Der Hauptgrund für die Renaissance des gelben Edelmetalls ist seine immense Wertbeständigkeit, wegen der es auch dafür prädestiniert ist, Vermögen für seine Nachkommen zu konservieren. Anders als beispielsweise Währungen besitzt Gold nämlich einen intrinsischen Wert. Das bedeutet, dass der Materialwert ziemlich genau dem Nennwert entspricht.
Zudem ist Gold eine sehr einfache Form der Geldanlage, die im wahrsten Sinne des Wortes greifbar ist. Man muss, anders als bei Aktien, über keinerlei Erfahrung oder Marktkenntnis verfügen, um darin zu investieren.
Wo kann man Gold kaufen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Gold zu erwerben. Die sinnvollste ist ein zertifizierter Fachhändler. Gegenüber anderen Anbietern wie Geschäftsbanken punkten sie mit niedrigeren Preisen und einem breiteren Angebot. Zudem zeichnen sie sich durch eine hohe Seriosität aus – ein Punkt, der gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. Denn mit dem Goldhandel lässt sich eine Menge Geld verdienen, und wo das der Fall ist, tummeln sich auch immer schwarze Schafe, die beispielsweise Ware zum Kauf anbieten, die gar nicht existiert. Wenn der Schwindel auffliegt, sind sie längst über alle Berge. Achtet man jedoch auf Zertifikate, geht man ein geringeres Risiko ein.
Was ist bei Gold die sinnvollste Anlageform?
Es gibt diverse Möglichkeiten, direkt oder indirekt in Gold zu investieren. Gerade als Einsteiger sollte man sich allerdings auf physisches Gold beschränken. Als krisensicherer Nachlass sind Goldmünzen besonders gut geeignet. Sie haben einen sehr hohen Wiederverkaufswert und sind relativ günstig zu haben.
Steuerliche Aspekte des Goldkaufs
Seit dem Jahr 1993 entfällt beim Goldkauf in Deutschland die Mehrwertsteuer. Bei Goldmünzen müssen dabei die folgenden Kriterien erfüllt werden:
- Sie müssen einen Reinheitsgrad von mindestens 900/1000 aufweisen
- Der Kaufpreis darf nicht mehr als 80 % über dem enthaltenen Goldwert liegen
- Sie dürfen nicht vor dem 19. Jahrhundert geprägt sein
- Sie müssen im Herkunftsland offizielles Zahlungsmittel (gewesen) sein
Die bei Fachhändlern angebotenen Münzen erfüllen diese Voraussetzungen in aller Regel. Die durch das Gold erzielten Gewinne müssen nicht versteuert werden. Ausnahme: Man verkauft das Gold nach weniger als einem Jahr wieder. In diesem Fall gilt ein Freibetrag von 600 €. Liegt der erzielte Gewinn darüber, muss er in voller Höhe versteuert werden.
Recherchequellen
- http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/goldinvestments-so-entgehen-goldanleger-der-steuer/13478134.html
- https://feingoldhandel.de/kruegerrand-maple-leaf-und-lunar-welche-silber-und-goldmuenzen-kann-man-kaufen
- https://www.steuertipps.de/gesetze/ustg/25c-besteuerung-von-umsaetzen-mit-anlagegold
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