Wie Großeltern die jüngeren Generationen sinnvoll unterstützen können

Enkeln helfen

Durch die steigende Lebenserwartung liegen zwar immer mehr Jahre zwischen Jung und Alt, aber das heißt keineswegs, dass die Generationen sich voneinander entfremden. Und tatsächlich profitieren beide Seiten von einer größeren Anteilnahme am Leben der anderen, was bereits zahlreiche Projekte bestätigen konnten. Mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrer wertvollen Zeit können Senioren jüngeren Menschen zur Seite stehen und so auch selbst wieder verstärkt an einem erfüllten Alltag teilhaben.

Generationsübergreifende Projekte: Wenn Jung und Alt zusammenkommen

Die Evangelische Hochschule Freiburg untersuchte von 2011 bis 2014 unter Leitung von Prof. Dr. Dörte Weltzien die Auswirkungen des Zusammentreffens der ältesten mit der jüngsten Generation. Im Rahmen dieses Projekts Intergenerative Begegnung fanden mehrere Treffen zwischen Vorschulkindern und Senioren in einem Alter von 80 Jahren und aufwärts in Altenheimen statt. Es wurde gemeinsam gespielt, gelesen, geredet und gelacht.

Das Ergebnis war beeindruckend und macht Mut. Mit der Zeit wurden die Kinder hilfsbereiter, verstanden das Älterwerden besser und hatten mehr Respekt vor Senioren. Das ältere Semester profitierte ebenfalls von den Treffen mit den Vorschulkindern und blühte regelrecht auf. Zahlreiche Kindergärten und weitere Einrichtungen sind diesem Beispiel gefolgt und bieten heute solche generationsübergreifenden Treffen an.

Wenn Großeltern aktiv werden wollen

Auch außerhalb solcher Projekte gibt es viele Möglichkeiten, die junge Generation zu unterstützen und die Kluft zwischen Jung und Alt wieder etwas zu schließen. Am einfachsten ist es natürlich, den eigenen Kindern und Enkelkindern zur Hand zu gehen. Doch auch im Bekanntenkreis und darüber hinaus sind viele Menschen dankbar für eine kleine Unterstützung durch ältere Semester.

Schon eine kleine finanzielle Spritze zum richtigen Zeitpunkt kann vieles bewirken und muss nicht einmal teuer sein. Großeltern können beispielsweise für ihre Enkel ein eigenes Konto online abschließen und monatlich darauf einen geringen Betrag von 5 bis 20 Euro einzahlen. Über die Jahre hinweg entsteht so eine nicht unerhebliche Summe, von der beispielsweise der Führerschein, das erste Auto oder das Studium mitfinanziert werden kann. Ebenso sind viele Eltern dankbar für eine Entlastung im Alltag, wenn Großeltern oder befreundete Senioren gelegentlich auf die Kinder aufpassen. Die gemeinsame Zeit bereitet beiden Seiten Freude und hält die ältere Generation in Schwung: Studien belegen, dass die regelmäßige Kinderbetreuung die körperliche und geistige Fitness verbessert.

Freizeitaktivitäten in Kindergärten

Eine schöne Initiative, die immer mehr Kindergärten und auch Bibliotheken mitmachen, ist das Vorlesen, gemeinsame Singen oder Basteln mit älteren Menschen. Wer sich dafür interessiert, kann gerne im örtlichen Kindergarten anfragen.

Bereits die Anfrage kann ein solches Projekt in Gang setzen, falls es nicht bereits umgesetzt wird. Außer einem erweiterten Führungszeugnis müssen keine meist keine Qualifikationen vorgelegt werden, wenn man sich ehrenamtlich engagieren möchte.

„Wohnen für Hilfe“ – die Win-win-Situation für Jung und Alt

Früher war es ganz normal, dass alle Generationen einer Familie unter einem Dach wohnten. Heute ist dies eher selten der Fall. Ein solcher Mehrgenerationenhaushalt kann jedoch mehrere Probleme auf einmal lösen: Gerade in Studentenstädten ist Wohnraum rar und teuer. Auf der anderen Seite fehlt eine ausreichende Betreuung von älteren Menschen, die oftmals alleine leben. Genau hier setzt das Projekt „Wohnen für Hilfe“ an. So erhalten Studenten günstigen Wohnraum in einer Wohngemeinschaft mit Senioren und unterstützen im Gegenzug ihre älteren Mitbewohner bei den Aufgaben des täglichen Lebens. Als Regel gilt, dass pro Quadratmeter Wohnfläche eine Stunde gemeinnützige Arbeit wie Einkaufen, Rasenmähen, Aufräumen oder Kochen erledigt werden muss. Dadurch werden Studenten finanziell entlastet und es können neue Freundschaften oder sogar familiäre Bindungen entstehen.

Beispiele gibt es also viele. Und um mit Ghandi zu schließen: Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.

Recherchequellen:

[1] https://www.eh-freiburg.de/intergenerative-begegnungen/
[2] https://clever.naspa.de/online-und-mobile-kontofuehrung/
[3] https://www.t-online.de/leben/familie/kleinkind/id_81304204/so-profitieren-grosseltern-wenn-sie-auf-ihre-enkel-aufpassen.html

Bildquelle: Monkey Business – Fotolia


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