Private Altersvorsorge – diese Möglichkeiten bestehen

Private AltersvorsorgeFür die meisten Menschen ist heute klar, dass die staatliche Rente im Alter für den individuellen Bedarf nicht ausreichen wird. Um diese Versorgungslücke zu schließen bieten sich verschiedene Möglichkeiten, privat vorzusorgen. Dabei wird grundsätzlich zwischen staatlich geförderter Altersvorsorge und rein privater Geldanlage unterschieden.

Inhaltsübersicht dieses Artikels zur privaten Altersvorsorge

Je nach persönlicher Situation ist entweder die eine oder die andere Vorsorge besser geeignet. Am Anfang sollte darüber nachgedacht werden, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Möglichkeiten bieten. Unter anderem sollte überlegt werden, ob eine lebenslange Rente sinnvoll ist. Oftmals zahlen sich die Verträge nach Abzug der Abgaben und Kosten erst aus, wenn ein hohes Alter erreicht wird.

Die Kosten spielen ohnehin eine entscheidende Rolle für die Höhe der am Ende erwirtschafteten Rente. Je nach Anlageform ist mit unterschiedlich hohen Gebühren zu rechnen. Zudem wirken sich folgende Kriterien auf die Höhe der Altersvorsorge aus:

  • Höhe des Bruttoeinkommens: Je nach Höhe kann entweder eine Riesterrente (Steuerrückzahlung) oder eine betriebliche Altersvorsorge mit Entgeltumwandlung (Steuerbegünstigungen) günstiger sein.
  • Kinderzulagen: Gerade für Eltern ist die Riesterrente eine attraktive Möglichkeit der Altersvorsorge. Vor allem wenn die Kinder noch kleiner sind, kann von den Zulagen (bis maximal zum 25. Lebensjahr) profitiert werden.
  • Arbeitgeber-Zuschuss: Bei der betrieblichen Altersvorsorge spart der Arbeitgeber Lohnnebenkosten durch eine Bezuschussung seiner Mitarbeiter.

Staatlich geförderte Altersvorsorge

Riester-Rente

Die Riester-Rente wird als lebenslange Rente ausgezahlt. Bei einer ebenfalls möglichen Einmalzahlung (maximal 30 Prozent des Gesamtbetrags) ist allerdings mit einer hohen Steuerbelastung zu rechnen.

Wer mindestens vier Prozent seines Bruttoeinkommens (Berechnungsgrundlage ist das Vohrjahreseinkommen) investiert, kann die maximale Grundzulage von 154 Euro pro Jahr in Anspruch nehmen. Pro Kind kommt je nach Geburtsjahr noch einmal 185 Euro oder 300 Euro hinzu. Wird weniger einbezahlt, verringern sich die beiden Zulagen anteilsmäßig. Pro Kind besteht Anspruch auf die Kinderzulage maximal für 25 Jahre. Für Geringverdiener kann sich diese Altersvorsoge lohnen, hier können die Zuschüsse auch den Eigenanteil übersteigen.

Rürup-Rente

Das Pendant zur Riester-Rente für Selbständige und Freiberufler lautet Rürup-Rente. Angebote, die unter diese Bezeichnung fallen sind meist Direktversicherungen, bei denen die Beiträge in Zinspapiere oder Fonds angelegt werden. Unterschiedlich ist dabei die Höhe der garantierten monatlichen Rente. Der tatsächliche Auszahlungsbetrag richtet sich nach den erwirtschafteten Überschüssen.

Als staatliche Förderung unterliegen die Rürup-Renten verschiedenen Steuervorteilen. Derzeit sind rund 66 Prozent der investierten Beiträge steuerfrei. Der Anteil steigt jährlich, bis 2025 der komplette Betrag steuerlich geltend gemacht werden kann. Im Gegenzug muss ein steigender Anteil der ausbezahlten Rente im Alter dann versteuert werden.

Betriebliche Altersvorsorge

Die Betriebsrente ist durch steuerliche Vorteile und einen möglichen Arbeitgeberzuschuss eine weitere Möglichkeit der Altersvorsorge. 2017 sind 254 Euro pro Monat (3.048 Euro im Jahr) von der Einkommenssteuer und den Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Je nach Anlageform können unterschiedlich hohe Renditen erzielt werden.

Wie die Riester-Rente muss man diese Rente versteuern. Zudem sind dann nochmals Abzüge von der Rente in Form eines Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrags fällig. Je nach Angebot können die Verträge auch bei einem Arbeitgeberwechsel mitgenommen werden. Für Zeiten der Erwerbslosigkeit ist es zudem meist möglich, die Einzahlung ruhen zu lassen.

Vermögenswirksame Leistungen

Auf diese geförderte Vorsorge haben Arbeitnehmer, Auszubildende, Beamte, Soldaten und Richter einen Anspruch. Die angesparten Beträge können als Altersvorsorge dienen, können jedoch auch bereits nach sieben Jahren ausgezahlt werden. Die staatlichen Prämien gibt es allerdings erst nach Ende der gesamten Laufzeit. Zu den selbst gezahlten Beiträgen gibt der Arbeitgeber zwischen 6,45 Euro und 40 Euro dazu.

Außerdem gibt es eine staatliche Förderung durch die sogenannte Arbeitnehmersparzulage. Unter einer bestimmten Bemessungsgrenze werden für Aktienfondssparpläne 18 Prozent zu den jährlichen Beiträgen zusätzlich gezahlt (maximal 72 Euro pro Jahr). Für Bausparverträge können 9 Prozent Förderung erhalten werden (maximal 43 Euro pro Jahr). Hier kann zudem noch die Wohnungsbauprämie in Anspruch genommen werden.

Private Geldanlagen

Private Vorsorgeverträge zur Altersabsicherung sind im Gegensatz zu staatlich geförderten Modellen im Alter nur einer geringen Versteuerung unterworfen. Egal ob Private Rentenversicherung oder Kapitallebensversicherung – entweder der Gesamtbetrag oder die Hälfte davon sind sozialabgabenfrei.

Klassische Geldanlage oder Fondssparen

Bei der klassischen Anlageform wird zu Beginn eine garantierte Mindestverzinsung festgelegt. Bei fondsgebundenen Verträgen ist das Risiko sowie die Rendite von der jeweiligen Investitionsform abhängig. Oftmals gibt es eine Garantie auf die eingezahlten Beträge. Bei verschiedenen Sparplänen, Aktien- oder Rentenfonds kommt zu den Gebühren noch eine Besteuerung der Zinserträge oberhalb des Sparerfreibedarfs hinzu.

Immobilien

Auch Immobilien können als Altersvorsorge dienen. Wer sich selbst Wohneigentum schafft, muss im Alter nicht mit zusätzlichen Ausgaben für die Miete rechnen. Wichtig ist, dass die entsprechenden Darlehen noch vor dem Renteneintrittsalter abgeschlossen werden kann. Zur Finanzierung stehen ebenfalls verschiedene Fördermaßnahmen zur Verfügung. Bei einer Immobilie die vermietet wird, können die Mieteinnahmen als zusätzliches Einkommen zur Rente verwendet werden.

Kennen Sie weitere Altersvorsorgeformen oder haben Erfahrungen mit den genannten gemacht? Nutzen Sie gerne unsere Kommentarfunktion (weiter unten)!

Bildquelle: magdal3na – Fotolia


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