
Die Problematik ist augenscheinlich: Eine älter werdende Gesellschaft, in der immer mehr Rentenempfänger (deren allgemeine Lebenserwartung zudem steigt) Renten beziehen werden, die von einer kleineren Gruppe an arbeitenden Menschen im Umlageverfahren erwirtschaftet werden müssen.
Antworten darauf werden vielfältig diskutiert: Erhöhung des Renteneintrittsalters –> dies stößt auf starke Ablehnung der Arbeitenden, denn warum soll man nun länger arbeiten als die Vorgenerationen? Kürzung der Renten –> diese sind ohnehin auf einem niedrigen Niveau bei steigenden Lebenshaltungskosten. Gleichschaltung im Rentensystem –> Abschaffung der Beamtenpension, deren mächtiger Lobbyverband sich dagegen mit Händen und Füßen wehrt. Das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung koppeln -> Nicht gerade ein Anreizsystem für Menschen, die ohnehin Mühe haben den Ruhestand gesundheitlich unbeschadet zu erreichen.
Und nun eine neue Idee aus dem Bundesfinanzministerium: Aktienrente. Die Bundesregierung schiebt Mittel in aktienbasierte Anlagen, in der Hoffnung auf Kapitalvermehrung durch Renditeeffekte.
Das klingt verlockend, schließlich sind Aktienanlagen auch in der Finanzwelt voll im Trend und zumindest in Ober- und Mittelschicht nutzen viele Menschen inzwischen Trading-Apps, mit denen sie ihr Erspartes (oder vielmehr: Ererbtes) an der Börse platzieren und sich über regelmäßige Dividenden freuen.
Doch lassen Sie sich auf eine andere Betrachtungsweise ein: Was passiert da eigentlich? Anstatt das Geld auf Sparkonten von Sparkassen zu parken und so es so für Kreditvergaben an die lokale Wirtschaft bereitzustellen, werden internationale Konzerne gestärkt, die wiederum nur bedingt die Interessen der nationalen Volkswirtschaften bedienen. Die vielmehr einem Wachstumszwang inkl. Renditeerwartungen der Aktionäre unterliegen, der nicht gerade als Lösungskorridor für die globalen Probleme gewertet werden kann. Das diese Aktienrente aus den Reihen der FDP favorisiert wird, verwundert nicht.
Was halten Sie von der Aktienrente?
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