Der Unmut über das deutsche Rentensystem äußert sich immer wieder in öffentlichchen Diskussionen und Bürgerbefragungen. Doch welche Rentensysteme bestehen in anderen Ländern? Welche Durchschnittsrenten erhalten Rentner beispielsweise in den USA oder der Schweiz?
Wie ist das deutsche Rentensystem aufgestellt?
Die Deutsche Rentenversicherung verpflichtet Angestellte, Auszubildende und auch Arbeitnehmer beschäftigende Selbständige in eine staatliche Rentenversicherung einzuzahlen. Dadurch soll im Alter die Zahlung von Pensionen gewährleistet werden. Aktuell betragen die Rentenbeiträge 19,5 % des Bruttoeinkommens bis zu einer bestimmten Obergrenze. Sie werden zu je 50 % vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber gezahlt. In Deutschland haben Rentner regulär ab dem 65. Lebensjahr einen Rentenanspruch.
Interessant ist, dass durch ein sogenanntes Umlageverfahren die arbeitende Generation die Renten der Rentner bezahlt. Ein Ausgleich zwischen Beitragserhebung und Rentenauszahlung ist nicht einfach. Insbesondere durch zuletzt geringe Geburtenraten und hohen Lebenserwartungen bei den Rentner und zusätzlich hoher Arbeitslosigkeit kann es in den Rentenkassen eng werden. Dies bedeutet, dass wenige Berufstätige eine große Anzahl an Rentnern und Arbeitslosen unterstützen.
Viele Ökonome sind sich darüber einig, dass die heutigen Berufstätigen nur noch einen geringen Anteil ihrer Beitragszahlungen als Rente zurückerhalten. Nicht umsonst wird daher auch in Deutschland verstärkt über eine private Altersvorsorge nachgedacht. Das System durchlebt also zunehmend eine liberale Ausrichtung.
Das Rentensystem in den USA
In den Vereinigten Staaten ruht das Rentensystem dagegen auf drei Säulen. Zunächst gibt es eine Grundrente als staatliche Rente, die aber nur 40 % des Einkommens eines Rentners ausmacht. Die zweite Säule stammt aus einer betrieblichen Rente und die dritte schließlich aus einer privaten Vorsorge.
Seit mehr als 20 Jahren gibt es für die Arbeitgeber Steuervergünstigungen in Bezug auf die Einzahlung der Betriebspensionen. So können diese im Jahr bis zu 30.000 Dollar steuerfrei für ihre Mitarbeiter einzahlen. Die Arbeitgeber können nochmals 10.000 Dollar steuerfrei auf ihre Betriebspension selbst einzahlen. Ebenso dürfen sie bis zu 2.000 Dollar im Jahr in eine private Vorsorge steuerfrei einzahlen.
Das Rentensystem in der Schweiz
Ähnlich verhält es sich auch in der Schweiz. Die staatliche Rente deckt rund 40 % des Nettoeinkommens der Rentner ab. Auch hier ist eine betriebliche Rente überaus wichtig. So zahlen die Schweizer bis zu 8 % ihres Bruttoeinkommens in eine Betriebsrente oder in Pensionfonds ein. Hierfür werden Jahresrendite um die 4 % garantiert, so dass sich seit den 80er Jahren in den Kassen hohe Rentenbeträge angesammelt haben.
Ein weiterer Unterschied zu Deutschland ist, dass in ein solches Rentensystem nicht nur Angestellte und Selbständige einzahlen, sondern auch Beamte, die in Deutschland Beamtenpensionen erhalten. Eine Beitragsbemessungsgrenze gibt es in der Schweiz nicht, so dass diejenigen, die viel verdienen auch viel in die Rentenkasse einzahlen.
Andererseits gibt es in der Schweiz aber eine Rentenauszahlungs-Obergrenze. Die staatliche und betriebliche Rentenvorsorge decken insgesamt 60 % des Einkommens der Rentner ab. Der Rest wird über eine private Altersvorsorge geregelt. Hierfür gibt es Vorsorge-Konten bei den Banken, die steuerlich bevorzugt werden.
Wie viel Rente erhalten die Rentner in den vorgenannten Systemen?
Nach einer Statistik der Deutschen Rentenversicherung haben im Jahr 2014 die Männer eine Durchschnittsrente vom 1.013,00 Euro erhalten. Unabhängig von einer Witwenrente haben die Frauen rund 762,00 Euro Rente im Monat.
In den Vereinigten Staaten werden etwa 1.300,00 Dollar monatlich an staatlicher Rente ausgezahlt. Die Altersarmut schreitet aber dort voran, weil viele weder eine betriebliche noch private Altersvorsorge haben. In der Schweiz liegt die staatliche Rente zwischen 1.175,00 und 2.350,00 Franken, da es keine Beitragsbemessungsgrenze gibt. Darüber hinaus können noch die betriebliche und private Rentenvorsorge für ein höheres Renteneinkommen sorgen.
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Der Artikel ist vollkommen lückenhaft. So geht nicht daraus hervor, wieviel Prozent Ihres Bruttoeinkommens (in Deutschland 19,5 %) die Menschen in der Schweiz und in den USA aufwenden müssen um die staatlich garantierte Mindestrente von 40 Prozent des Verdienstes (brutto oder netto) zu erhalten…. Oder läßt das Fehlen dieser ANgaben den Rückschluss zu, dass wir ein Fünftel unseres BRUTTOEINKOMMENS für Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen, um dann in einem relativ hohen Renteneinstiegsalter gerade mal 48 Prozent unseres (NETTO oder Bruttoeinkommens??) zu erhalten?`Während die Grundrente von 40 Prozent in der Schweiz und den USA steuerfinanziert sind? ALso bitte, klare Zahlen und Fakten……………..
Völlig richtig. Den Nagel auf den Kopf getroffen. Eine soziale Gerechtigkeit und auch Sozialfrieden wird es in Deutschland ERST geben wenn ALLE (Arbeiter, Beamte, Politiker, Selbstständige Unternehmer …..) gleichermaßen in unser Rentensystem einzahlen !!! (Kein Neid,- sondern Gerechtigkeitsdenken)
Besonders durch Europa in dem der Deutsche durch die vielen Renten-Systemunterschiede nach unten abgehängt wurde (48% und Renteneintrittsalter), kann man uns die Erhöhung des Renteneintrittsalters nicht mit der höheren Lebenserwartung erklären wollen. Das funktioniert dank Aufklärungsmöglichkeiten nicht mehr. Wir alle wollen, das Europa zusammenwächst!! Dann müssen unsere Volksvertreter endlich etwas tun das es gerecht geschieht.
Ich hätte einen Vorschlag — Grundrente ab 60 für alle und wesentlich höher als angedacht. Wenn die monatliche Grundrente nicht aufgebraucht ist, muss diese wieder abgegeben werden. Das Spiel wiederholt sich monatlich. Damit würden die Rentner bis an ihr Lebensende ihren FINANZIELLEN Beitrag zur Wirtschaftsstabilisierung geben und hätten keine NOT. Das Ganze hätte auch sozialpolitisch noch ungeahnte positive auswüchse. Darüber sollte man mal öffentlich diskutieren, denn alte Menschen könnten der Gesellschaft soviel Lebenserfahrung zurückgeben, was Junge neu wieder, oder gar nicht mehr lernen würden. Auch das wäre ein Schub in die richtige Richtung (Zukunft).
Das Problem besteht meiner Meinung darin, das in der BRD Unterschiede gemacht werden zwischen Beamtenpensionen und den Arbeitnehmern.Die Höhe ist nach 45 Jahren stark unterschiedlich.
Ein System ohne Beitragsbemessungsgrenze (höhere Beiträge auch von Gutverdienern) und eine nach oben begrenzte Rente oder Pension würde eine Angleichung bedeuten. Gleichzeitig muß die Altersrente wie in der Schweiz aus drei Säulen bestehen. Diese Renten müssen steuerlich finanziert werden und nicht über das Umlagenmodell. Alle zahlen,korrekte Besteuerung auch der Unternehmen, Grundrente garantiert und nach oben gedeckelt bei 4000€.
Was für ein Aufschrei in der BRD