Online-Betrugsgefahren: So können Sie sich ausreichend schützen

Senioren Online Betrug

Betrüger haben es schon auf ältere Menschen abgesehen, lange Zeit, bevor es das Internet überhaupt gab. Jedoch hat die moderne Technologie es erst möglich gemacht, dass Cyberkriminelle ältere Mitbürger völlig anonym online schädigen können. Erfahren Sie, wie Sie sich schützen können.

Täter setzen auf menschliche Emotionen

Betrüger haben es auf Senioren abgesehen, weil sie wissen, dass viele ältere Menschen über mehr finanzielle Mittel verfügen und online eher unsicherer unterwegs sind und für Betrugsversuche anfälliger werden.

Es lauern verschiedene Gefahren, wie ältere Menschen Opfer von Cyberkriminalität werden können. Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Online-Betrügereien noch einmal ansteigen lassen, da die Betrüger vor allem die Angst ihrer Opfer vor dem Virus nutzen konnten, um diese zu manipulieren.

Manipulation durch Emotionen ist häufig im Bereich des Phishings zu finden, diese Vorgehensweise wird auch als „Social Engineering“ bezeichnet. Die Täter nutzen den „Faktor Mensch“ als vermeintlich schwächstes Glied der Sicherheitskette aus, um ihre kriminelle Absicht zu verwirklichen [1].

Diese kriminelle Absicht zielt darauf ab, sensible Informationen der Opfer zu stehlen, wie persönliche Daten, Zugangs- oder Bankdaten. Die Cyberkriminellen senden dafür E-Mails mit Links zu gefälschten Webseiten, auf denen die Opfer Daten von sich eingeben sollen, die der Betrüger dann stiehlt; oder es befinden sich Anhänge in der E-Mail, die beim Öffnen eine Schadsoftware auf dem Computer des Opfers installieren.

Berüchtigt ist auch der sogenannte „Enkeltrick“, bei dem die Betrüger vorgeben, der Enkel sei in einer Notlage und benötige schnell Geld, um aus der misslichen Lage wieder herauszukommen. Das Opfer wird zeitlich und emotional unter Druck gesetzt; denn wer möchte nicht seinem Enkel in Not helfen?

Bei älteren Frauen kommt es zudem häufig zu „Love-Scams“, dabei geben sich die Betrüger in den sozialen Medien als ältere, gutaussehende Männer aus, die die Frauen in den Kommentarspalten oder per Direktnachricht kontaktieren. Sie versuchen, eine Verbindung mit der Frau aufzubauen, indem sie ihr schmeicheln. Haben die Opfer schließlich das Vertrauen gewonnen, bitten die Täter unter einem bestimmten Vorwand um Geld.

Das ist nur eine Auswahl möglicher Online-Betrügereien, verdeutlicht aber hoffentlich, dass Sie Ihre Cybersicherheit ernst nehmen sollten. Im Folgenden daher vier Möglichkeiten, um sich zu schützen.

So können Sie sich schützen

Verwenden Sie ein VPN

Mit einem VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) senden Sie Ihre Daten zunächst verschlüsselt an einen VPN-Server. Erst dort erfolgt eine Entschlüsselung an den eigentlichen Zielserver. Durch diese Verschlüsselung ist es Cyberkriminellen praktisch unmöglich, Ihre Daten abzufangen.

Vor allem in öffentlichen Netzwerken, wie in Cafés, Bahnhöfen oder Hotels, die oft nur unzureichend oder gar nicht gesichert sind, vermeiden Sie mit einem VPN einen Datenklau durch Unbekannte, die sich im selben Netzwerk aufhalten. Manche VPN-Anbieter stellen zudem die Funktion zur Verfügung, vor bösartige Webseiten zu warnen oder ähnliches [2].

2. Verwenden Sie starke Zugangsdaten – Unterstützung durch Passwort-Manager

Dieser Tipp betrifft nicht allein ältere Nutzer, sondern alle Altersgruppen: Verwenden Sie starke und individuelle Passwörter für all Ihre Konten. Vermeiden Sie zum Beispiel 123456 als Kennwort, was leider immer noch zu den beliebtesten Passwörtern zählt.

Unterstützung kann ein Passwort-Manager bieten, der Ihre Anmeldedaten nicht nur in einem virtuellen Tresor speichert, sondern für Sie sichere Passwörter generieren kann. Diesen Tresor öffnen Sie mit einem sogenannten Master-Passwort.

Seien Sie online mit einer gesunden Skepsis unterwegs

Denken Sie daran: Betrüger setzen auf Ihre Hoffnungen und Ängste. Die Aussicht, dass Sie eine Million Euro gewonnen haben oder dass Ihr Enkel Geld benötigt, sind nur zwei Beispiele dafür.

Wenn Ihnen eine E-Mail verdächtigt vorkommt, ignorieren und löschen Sie sie lieber. Bei Webseiten sollten Sie immer auf eine sichere Verbindung achten, was Sie in der Adresszeile des Browsers an dem Schlosssymbol erkennen können. Sollten Sie Opfer eine Cyberattacke geworden sein, kontaktieren Sie sofort die Polizei [3].

Laden sie regelmäßig Updates herunter

Updates bringen nicht nur neue Funktionen, sondern schließen bekannte Sicherheitslücken. Viele Angriffe mit Schadsoftware nutzen bekannte Schwachstellen aus. Warten Sie deshalb nicht zu lange damit, eine Aktualisierung herunterzuladen. Oft ist es möglich, dass sich Updates automatisch installieren, zum Beispiel über Nacht.

Recherchequellen

[1] https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Cyber-Sicherheitslage/Methoden-der-Cyber-Kriminalitaet/Social-Engineering/social-engineering_node.html
[2] https://nordvpn.com/de/
[3] https://weisser-ring.de/betrugsmaschen


1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne
2,20 von 5 Punkten, basierend auf 5 abgegebenen Stimmen.


Bewerten Sie diesen Artikel - Hinterlassen Sie gerne auch ein Kommentar!
Loading...

Kommentar schreiben

(auch anonym möglich)

Hier haben Sie die Möglichkeit den Beitrag (wenn Sie mögen anonym) zu kommentieren und Ihre Erfahrungen und Meinungen zu schildern. Wir freuen uns über jeden Kommentar! Bitte beachten Sie jedoch, dass wir politische Hetze gegenüber Minderheiten und Aufrufe zu Gewalt nicht veröffentlichen werden.