Rentner*innen müssen auch nach dem Eintritt in den Ruhestand einige Entscheidungen rund um finanzielle Aspekte, Vorsorgemaßnahmen und Lebensgestaltung treffen. Im Folgenden lesen Sie, welche essenziellen Entscheidungen Rentner*innen treffen müssen, um das letzte Drittel des Lebens in vollen Zügen, gut abgesichert und in bester Gesellschaft genießen zu können.
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick
Natürlich gibt es viele Dinge, die Rentner*innen schon vor dem Austritt aus dem Berufsleben bedenken müssen. Fragen rund um eine private Altersvorsorge haben sich die meisten wohl schon vor Renteneintritt gestellt.
Die folgenden 4 Punkte beziehen sich aber auf den Lebensabschnitt nach Eintritt in die Rente:
- Sozialversicherung und private Versicherungen
- Vollmacht und Verfügung
- Testament und Erbschaft
- Soziale Aspekte und Freizeit
Sozialversicherung und private Versicherungen
Es ist wichtig, sich mit den verschiedenen Sozialversicherungsleistungen vertraut zu machen. Dazu gehören beispielsweise:
- die gesetzliche Krankenversicherung
- die Pflegeversicherung und
- die Unfallversicherung
Die Leistungen dieser Versicherungen sollten Sie überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie alle vorhandenen Vorteile ausschöpfen. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, private Zusatzversicherungen abzuschließen, die den eigenen individuellen Bedürfnissen gerecht werden und etwaige Lücken in der gesetzlichen Variante schließen. Dies muss immer in Anpassung an die eigenen Ansprüche geschehen.
Möchten Sie hingegen etwas tun, um die Familie nachhaltig zu unterstützen, eignen sich nicht nur Versicherungen, sondern auch verschiedene fondsgebundene Finanzprodukte und ETFs, um Kapital anzusparen.
Rentenberater oder Experten auf dem Gebiet der Sozialversicherung sowie der privaten Versicherungen können Sie umfassend beraten. Sie informieren Sie darüber, ob es zum Beispiel Altersgrenzen gibt, die zur Inanspruchnahme bestimmter Sozialversicherungsleistungen erfüllt sein müssen. Auch gibt es diverse private Versicherungen, etwa die Ablebensversicherung, welche frühzeitig abgeschlossen werden müssen.
Vollmacht und Verfügung
Der Gedanke an den Verlust der eigenen Autonomie ist unangenehm, doch es ist wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema Vollmacht und Pflegeverfügung auseinanderzusetzen. Diese Vorsorgemaßnahmen ermöglichen es Ihnen, Ihre Autonomie zu wahren und Ihre Wünsche im Fall von Entscheidungsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit klar zu machen.
Vorsorgevollmacht
Eine Vorsorgevollmacht ist eine rechtliche Vereinbarung, bei der Sie eine Vertrauensperson benennen, die im Falle Ihrer Entscheidungsunfähigkeit alle notwendigen Handlungen und Entscheidungen für Sie treffen kann bzw. darf. Die bevollmächtigte Person erhält damit die rechtliche Befugnis, in Ihrem Interesse als Vollmachtgeber*in zu handeln.
Pflegeverfügung
Eine Pflegeverfügung, auch Patientenverfügung oder Vorsorgeverfügung genannt, ermöglicht es, die eigenen Vorstellungen zur medizinischen Versorgung und Pflege im Falle von Entscheidungsunfähigkeit festzuhalten. Sie legen darin fest, welche medizinischen Maßnahmen Sie sich wünschen oder ablehnen und welche Art der Pflege Sie bevorzugen.
Durch eine Pflegeverfügung sorgen Sie dafür, dass Ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche respektiert werden und Sie selbstbestimmt leben können.
Es ist ratsam, diese Dokumente in Zusammenarbeit mit Notar*in oder Anwält*in zu erstellen, um sicherzustellen, dass sie rechtsgültig sind und den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Auch regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen dieser Dokumente sollten stattfinden, um sicherzustellen, dass die eigenen Wünsche stets aktuell und gültig sind.
Die definierte Vollmacht und Pflegeverfügung sollten Sie auch mit den engsten Vertrauenspersonen, wie Familienmitgliedern oder engen Freunden, besprechen, um sicherzustellen, dass sie über die eigenen Wünsche und die Bevollmächtigungen informiert sind. Dies ermöglicht es Ihren Angehörigen, im Ernstfall schnell und effektiv zu handeln und Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen zu treffen.
Testament und Erbschaft
Im Ruhestand ist es wichtig, über das Thema Testament und Erbschaft nachzudenken und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Ein Testament ermöglicht es, den eigenen Nachlass nach den individuellen Vorstellungen zu verteilen und so idealerweise Streitigkeiten unter den Hinterbliebenen zu vermeiden.
Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie bei der Erstellung eines Testaments und der Regelung der Erbschaft beachten sollten:
Nachlass planen
Bevor man ein Testament erstellt, ist es ratsam, sich einen Überblick über den eigenen Nachlass zu verschaffen. Dazu gehören Vermögenswerte wie Geld, Immobilien, Wertgegenstände und auch eventuelle Schulden.
Testament erstellen
Ein Testament ist ein rechtliches Dokument, in dem Sie festlegen, wer das eigene Vermögen erben soll. Es sollte klar und eindeutig formuliert sein und alle relevanten Informationen enthalten. Dazu gehören z. B. die Aufteilung des Vermögens, Benennung der Erben und etwaiger Vermächtnisse. Es empfiehlt sich, das Testament gemeinsam mit jemandem vom Fach zu erstellen, um sicherzugehen, dass es rechtsgültig ist und den individuellen Bedürfnissen entspricht.
Sozialleben und Freizeit
Im Ruhestand ist es wichtig, soziale Kontakte zu pflegen und sich ausreichend Zeit für Freizeitaktivitäten zu nehmen. Denn das soziale Umfeld und sinnstiftende Beschäftigungen spielen eine entscheidende Rolle für das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität.
Hier sind einige wichtige Aspekte, die bei der Freizeitgestaltung im Ruhestand relevant sind:
Kontakte pflegen
Soziale Kontakte sind äußerst wichtig für das Wohlbefinden im Ruhestand. Es ist ratsam, regelmäßig Zeit mit Familie, Freunden und Bekannten zu verbringen. Unternehmungen, gemeinsame Aktivitäten und persönliche Gespräche können die Bindung zu Menschen stärken und für ein erfülltes soziales Leben sorgen.
Neue Bekanntschaften knüpfen
Der Ruhestand bietet eine ideale Gelegenheit, Menschen kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen. Sie können sich z. B. in Vereinen, Clubs oder sozialen Gruppen engagieren, die Ihren eigenen Interessen und Hobbys entsprechen.
Hobbys und Interessen pflegen
Im Ruhestand hat man mehr Zeit, sich seinen Hobbys und Interessen zu widmen. Es ist wichtig, die eigenen Leidenschaften zu entdecken oder alte Hobbys wieder aufleben zu lassen. Ob es sich um Musik, Gartenarbeit, Malen, Lesen oder Sport handelt – die Beschäftigung mit den eigenen Interessen kann nicht nur Spaß machen, sondern auch zufrieden stimmen.
Die Rente gut planen
Der Ruhestand ist eine aufregende Zeit, in die Sie nicht gänzlich unvorbereitet eintreten sollten. Indem Sie sich frühzeitig mit den wichtigsten Punkten auseinandersetzen, können Sie eine solide Grundlage für eine gesunde, sorgenfreie Rente schaffen. Es empfiehlt sich, Expertenrat in Anspruch zu nehmen, um die individuellen Bedürfnisse und Wünsche bestmöglich zu berücksichtigen. Auf diese Weise genießen Sie den Lebensabschnitt nach dem Erwerbsleben in vollen Zügen.
Recherchequellen
[1] https://handbookgermany.de/en/retiring-in-germany
[2] https://www.seniorenlebenshilfe.de/seniorenthemen/#:~:text=Wichtige%20Seniorenthemen%20sind%20zum%20Beispiel,Angeh%C3%B6rige%20und%20Pflegende%20n%C3%BCtzlich%20sind.
[3] https://www.seenotretter.de/spenden-helfen/vererben-zustiften/informationen-zu-testament-und-vererben?gclid=EAIaIQobChMIp77zzJL1gAMV8EBBAh2aaw7lEAAYAyAAEgL27fD_BwE#c11869?utm_source=google-ads&utm_medium=cpc&utm_campaign=Erbschaftsmarketing&utm_content=Das-Erbrecht—testament&utm_term=beispiele%20f%C3%BCr%20ein%20testament&utm_id=54513628&tw_cid=google
[4] https://www.t-online.de/leben/familie/id_50200658/berufsende-und-jetzt-ohne-lebenskrise-in-den-ruhestand.html
[5] https://www.diw.de/de/diw_01.c.489575.de/publikationen/roundup/2014_0048/die_gesundheitlichen_folgen_des_renteneintritts.html
[6] https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/ich-hatte-schlaflose-naechte-vier-rentner-erzaehlen-vom-abschied-in-ein-neues-leben_id_10350478.html
[7] https://ev-liquidhome.de/blog/leben-im-ruhestand-tipps-und-ideen/
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