Nähe. Unterstützung. Dankbarkeit – Über den Arbeitsalltag eines Altenpflegers

Arbeitsalltag Krankenpflege

Aufgrund der immer besseren medizinischen Versorgung und der dadurch gestiegenen Lebenserwartung der Bevölkerung herrscht ein großer Bedarf an Fachkräften in der Altenpflege. Weil mit diesem Beruf auch eine große Verantwortung einhergeht, sollte man vorher genau über das Berufsbild Bescheid wissen. Wir zeigen, wie der typische Arbeitsalltag eines Altenpflegers aussieht.

Pflegeberufe attraktiver gestalten

Immer wieder liest man, wie wichtig es ist, den Beruf des Altenpflegers für Nachwuchskräfte attraktiv zu gestalten. Kein Wunder, wird der Bedarf an ausgebildeten Pflegekräften in den nächsten Jahren doch rasant steigen. Um den Personalnotstand in der Pflege bekämpfen zu können, wurde das Ausbildungskonzept des Altenpflegers nun grundlegend überarbeitet: Die generalistische Pflegeausbildung [siehe Quellen] ermöglicht es, nach bestandener Prüfung gleich in mehreren Berufszweigen zu arbeiten. Und noch eine weitere Änderung soll dafür sorgen, dass Pflegeberufe beliebter werden [siehe Quellen]. Ab sofort müssen Auszubildende kein Schulgeld mehr bezahlen und erhalten eine angemessene Ausbildungsvergütung.

Um für Nachwuchskräfte in der Pflegebranche zu sorgen, ist es wichtig, dass die Auszubildenden wissen, was sie erwartet. Tag für Tag müssen sie verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Wir haben nachgefragt, wie der Arbeitsalltag eines Altenpflegers tatsächlich aussieht.

Ein normaler Arbeitstag im Leben eines Altenpflegers

Entspannt in den Tag starten, um die Belastungen im Laufe des Tages optimal bewältigen zu können – so beschreiben viele Altenpfleger ihren Morgen. Je nach Arbeitsort, wird bei der Schichtübergabe besprochen, ob es im Laufe der Nacht irgendwelche besonderen Vorkommnisse gab. Dann heißt es, die Patienten in den Tag zu begleiten, bei der täglichen Hygiene zu helfen und ihnen beim Ankleiden unterstützend zur Seite stehen. Anschließend folgt die Frühstückvorbereitung. Sind alle Patienten satt, kann man sich selbst stärken, bevor man aktiv den Alltag der Patienten gestaltet. Dazu können Spaziergänge gehören, aber auch die oft notwendige Medikamentenausgabe. Während des Tages werden immer wieder Hilfestellungen geleistet, etwa beim An- und Auskleiden und beim Essen. Einige Patienten brauchen außerdem die tägliche Bewegung, um sich so fit wie möglich zu halten. Durch ein individuelles Bewegungskonzept können zum Beispiel auch Stürze im Alter vermieden werden.

Und so setzt sich der Arbeitsalltag des Altenpflegers im Detail zusammen:

Betreuen und Pflegen:

Wann immer die hilfsbedürftigen Senioren ihren Alltag nicht alleine bewältigen können, springt der Altenpfleger ein. Dazu gehört nicht nur das An- und Auskleiden – man muss auch dafür Sorge tragen, dass die Patienten genügend essen und Wasser zu sich nehmen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Patienten dazu zu ermuntern, sinnvollen Beschäftigungen nachzugehen und sie darin zu bestärken, mit Gleichaltrigen zu interagieren. Es ist ein hohes Maß an Verantwortung, das damit einhergeht, schließlich sollen die Patienten Freude an ihrem Leben haben und würdevoll altern können.

Medikamentengabe:

Vor allem in der ambulanten Pflege nimmt die Medikamentengabe einen hohen Stellenwert ein. Therapeutische und medizinische Behandlungen auf ärztliche Verordnung kann etwa die regelmäßige Puls-, Blutdruck- und Körpertemperatur-Messung sein, aber auch die Überprüfung des Blutzuckerspiegels. Bei Verletzungen oder chronischen Krankheiten müssen außerdem Verbände gewechselt und Infusionen gelegt werden.

Dokumentation:

Alles, was ein Altenpfleger tut, muss er dokumentieren. Das betrifft sowohl die Überwachung des Gesundheitszustands als auch das Notieren von Auffälligkeiten und Veränderungen. Gegebenenfalls kann es notwendig sein, Rücksprache mit den behandelnden Ärzten zu halten. Zu diesem Aufgabengebiet gehören außerdem organisatorische und verwaltende Aufgaben, wie zum Beispiel die Vorbereitung und Verwaltung von Nachlässen oder die Abrechnung von Pflegeleistungen.

Betreuung sozialer und persönlicher Angelegenheiten:

Damit die Patienten Freude in ihrem Leben empfinden, unterstützten Altenpfleger sie dabei, ihren Alltag sinnvoll zu gestalten und ein selbständiges Leben zu führen. Tagesabläufe sollten den Interessen des Patienten entsprechend sinnvoll und abwechslungsreich gestaltet werden. Wenn der Patient Freude an Kartenspielen hat, sollte man ihm beispielsweise dabei helfen, Spielerrunden mit anderen Senioren zu organisieren. Auch ansonsten stehen Altenpfleger ihren Patienten bei und haben stets ein offenes Ohr für deren Belange. Dazu kann etwa die Begleitung zu Arztterminen oder zu Ämtern gehören.

Beratung von Angehörigen:

In der Regel wird jeder Altenpfleger früher oder später mit Fragen von Angehörigen seiner Patienten konfrontiert. Der permanente Kontakt und Austausch mit ihnen ist deswegen sehr wichtig. Altenpfleger zeigen Angehörigen zum Beispiel notwendige Pflegetechniken, informieren sie über die tägliche Medikamentendosierung und stehen ihnen in anderen wichtigen Fragen zur Seite.

Auch wenn er anstrengend sein kann, der Arbeitstag des Altenpflegers, weiß man am Ende des Tages, dass man etwas Sinnvolles geleistet hat. Es gibt Vieles, das für eine Ausbildung in der Altenpflege spricht.

Was für eine Ausbildung in der Altenpflege spricht

Nicht jeder ist für einen Job hinter dem Schreibtisch geschaffen. Wer aktiv sein und verantwortungsbewusst mit Menschen arbeiten möchte, ist in der Altenpflege gut aufgehoben. Für viele Menschen der wichtigste Grund, als Altenpfleger zu arbeiten: die Dankbarkeit, die man von seinen Patienten in Form eines Lächelns oder freundlicher Worte bekommt.

Daneben gibt es folgende 5 Gründe, über eine Ausbildung zum Altenpfleger nachzudenken:

  1. Man übernimmt jeden Tag verantwortungsvolle, wichtige Aufgaben
  2. Man arbeitet mit Menschen zusammen, so dass jeder Tag anders ist
  3. Ob ein Lächeln, Vertrauen oder freundliche Worte – Altenpfleger bekommen viel von ihren Patienten zurück
  4. Altenpfleger können im Team oder selbständig arbeiten – und sind damit besonders flexibel
  5. Auf Altenpfleger warten tolle Weiterbildungsmöglichkeiten – und hoffentlich zunehmende politische Zuwendung und gesellschaftliche Anerkennung

Wichtige Soft Skills – zu wem der Beruf des Altenpflegers passt

Neben den formalen Voraussetzungen, die vor einem Ausbildungsbeginn erfüllt werden müssen, gibt es so genannte Soft Skills, die ebenfalls unverzichtbar sind. Ganz weit oben steht der empathische Umgang mit den Patienten. Außerdem sollte man folgende Eigenschaften mitbringen:

  • respektvoller Umgang mit den anvertrauten Menschen
  • Verständnis und Einfühlungsvermögen
  • Geduld im Umgang mit Menschen
  • Flexibilität und Organisationsgeschick
  • ausgeprägte Teamfähigkeit
  • guter Umgang mit Stress, Hektik und anderen psychischen Belastungen

Diese Ausbildungsvoraussetzungen gibt es

Um Altenpfleger werden zu können, ist in der Regel ein Realschulabschluss oder ein erweiterter Hauptschulabschluss notwendig. Alternativ kann die Ausbildung mit einem klassischen Hauptschulabschluss begonnen werden, wenn man eine mindestens zweijährige Berufsausbildung nachweisen kann. Eine weitere Möglichkeit: ein klassischer Hauptschulabschluss in Kombination mit einem Abschluss in der Alten- oder Krankenpflege. Aber auch mit einer abgeschlossenen zehnjährigen allgemeinen Schulbildung kann man eine Altenpflegeausbildung machen.

Vertiefende Informationen zu Ausbildung und Berufsbild des Altenpflegers finden sich in der Recherchequelle unter https://www.hallokarriere.com/beruf-mit-herz-deine-zukunft-in-der-altenpflege/ [siehe Quellen].

So sehen die gegenwärtigen Perspektiven in der Altenpflege aus

Perspektiven AltenpflegeNach zwei bis drei Jahren Ausbildung können Altenpfleger in verschiedenen Bereichen arbeiten. Je nach Interesse, kann man zum Beispiel in die Kurzzeitpflege gehen, etwa im Krankenhaus oder in einer Reha-Einrichtung. Eine weitere Möglichkeit bietet die ambulante Pflege, bei der man pflegebedürftige Menschen zuhause besucht.

Doch nicht nur die Einsatzgebiete sind in der Altenpflege breit gefächert. Genauso gut sieht es mit den beruflichen Perspektiven aus. Besucht man eine Fort- oder Weiterbildung oder entscheidet sich für ein Pflegestudium, kann man die Karriereleiter Stück für Stück nach oben klettern.

Recherchequellen

[1] https://www.hallokarriere.com/beruf-mit-herz-deine-zukunft-in-der-altenpflege/
[2] https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/kreis-konstanz/sprungbrett-in-die-pflegeberufe-bei-der-generalistischen-pflegeausbildung-lernt-man-gleich-drei-berufe;art372432,10558112
[3] https://www.mdr.de/sachsen/pflegeberufe-sachsen-beliebt-ausbildung-100.html

Bildquelle: Alexander Raths – Fotolia


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