Gesund sitzen ist nicht nur bei der Arbeit im Büro wichtig. Selbst im wohlverdienten Ruhestand ist es essenziell, auf eine gesunde Sitzhaltung zu achten, um Schmerzen vorzubeugen. Was es dabei alles zu beachten gilt, haben wir hier zusammengefasst.
Gesunde Grundposition: Die aufrechte Sitzhaltung
Als gesunde Sitzposition versteht man gemeinhin eine aufrechte Sitzhaltung. Diese unterstützt die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule und trainiert die Rückenmuskulatur.
Eine aufrechte Sitzhaltung ist durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:
- Das Becken ist nach vorne gekippt und die Oberschenkel sind leicht abfallend.
- Unter- und Oberschenkel bilden einen 90°-Winkel.
- Die Schultern sind locker.
- Das Brustbein ist nach vorne und oben angehoben.
- Die Halswirbelsäule ist gestreckt.
- Der Rücken liegt an der Rückenlehne an (falls vorhanden).
- Die gesamte Sitzfläche wird genutzt.
Haltungswechsel für einen gesunden Rücken
Zu einer gesunden Sitzhaltung gehört zudem häufiger Haltungswechsel. Verharren wir zu lange in der gleichen Position, belasten wir unsere Bandscheiben zu sehr. Bei längerem Sitzen ist es daher wichtig, hin und wieder die Position zu ändern.
Die richtigen Sitzmöbel
Damit eine aufrechte Sitzhaltung überhaupt möglich ist, braucht es geeignete Sitzmöbel. Dafür gibt es auch bei Couch, Sessel und Co. ergonomische Varianten. Diese verfügen normalerweise über diverse Relaxfunktionen, verstellbare Arm- und Rückenlehnen sowie ausklappbare Fußteile.
Steht der Kauf einer neuen Sitzgelegenheit an, sind folgende Dinge zu beachten:
- Sitztiefe: Ist der Sitz zu tief, entsteht ein gewölbter Rücken, da der Körper nach unten rutscht. Dadurch wird es schwieriger, zwischendurch die Haltung zu wechseln oder aufzustehen. Der Körper sollte an der Unterseite der Rückenlehne anliegen und zwischen Kniekehle und Sitzfläche muss eine flache Hand Platz haben.
- Sitzhöhe: Sitzmöbel dürfen weder zu hoch noch zu tief sein, ansonsten erschwert dies das Aufstehen. Bei zu hohen Sitzen kann es zudem passieren, dass die Beinnerven eingequetscht werden. Bei zu niedrigen Sitzen nimmt der Rücken eine ungesunde Haltung ein und die Gefahr besteht, dass der Verdauungstrakt eingequetscht wird. Bei der richtigen Sitzhöhe stehen die Beine in einem 90° Winkel auf dem Boden.
- Sitzwinkel: Bei falschem Winkel rutschen wir den Sessel hinunter und nehmen eine ungesunde Position ein. Der optimale Sitzwinkel liegt zwischen 95° und 105°.
- Armlehnhöhe: Hier passiert es bei zu niedriger Höhe ebenfalls, dass der Körper nach unten rutscht und der Rücken sich wölbt. Sind die Armlehnen zu hoch, führt dies dazu, dass die Schultern zu weit nach oben gezogen werden und sich Hals- und Nackenbereich verspannen. Im Idealfall liegen die Arme in einem 90°-Winkel auf der Armlehne auf.
- Lendenunterstützung: Ergonomische Polstermöbel verfügen zusätzlich über eine Lendenunterstützung. Da der Lendenbereich bei jeder Person einzigartig ist, ist das wichtigste Kriterium hierbei die Verstellbarkeit. Sowohl Höhe als auch Dicke muss man einstellen können, um der eigenen Anatomie gerecht zu werden.
Eine schlechte Sitzhaltung hat mitunter verheerende Folgen. Es fängt mit leichten Rücken- und Nackenschmerzen an und ehe wir uns versehen, haben wir mit langfristigen Schäden am Bewegungsapparat zu kämpfen. Umso wichtiger ist es, auf eine gesunde Sitzhaltung zu achten und in ergonomische Sitzmöbel zu investieren. Außerdem sollten Sie mehrmals in der Woche Sport treiben, um Ihre Rückenmuskulatur zu stärken. Dabei muss es nicht gleich Leistungssport sein: Bereits Waldausflüge oder ein Besuch im Schwimmbad können Ihrem Körper signalisieren, dass Sie sich um ihn kümmern.
Recherchequellen:
[1] https://www.polster-fischer.de/servicewelt/trendsetzer/
[2] https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/wirbelsaule
[3] https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/orthopaedische-erkrankungen/haltungsschaeden-verstehen-schmerzen-lindern-2017920
Bildquelle: Monkey Business – Fotolia
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