“Das klingt gar nicht gut” – viele Mobiltelefone können alles etwas, aber nichts richtig. Dazu kommt, dass die Tasten immer kleiner werden und Handys zunehmend nur noch mit einem Touchscreen bedienbar sind. Eine Ausnahme stellen spezielle Seniorenhandys dar. Was hier eine Rolle spielt hat unser Seniorenmagazin versucht zu entschlüsseln. Und hat interessante Tatsachen zu Tage gefördert.
Das Handy ist mittlerweile normaler Gebrauchsgegenstand, der die schnelle und flexible Kommunikation mit dem Partner, den Kindern oder Freunden möglich macht. Für Senioren ist die Bedienung der hochkomplexen Geräte jedoch mitunter problematisch. Zu kleine Tasten oder eine unübersichtliche Menüführung machen die Handhabung schwierig, manchmal gar unmöglich. Ein Seniorenhandy ist hier die bessere Alternative.
Das richtige Modell: wie gut ist die Benutzerfreundlichkeit?
Beim Ausprobieren sollten Senioren besonders auf Handhabung und Benutzerfreundlichkeit achten, damit das neue Telefon jederzeit und sicher genutzt werden kann. Das Handy sollte nicht zu klein sein. Ein- und Ausschalter sollten farblich abgesetzt sein. Klapphandys sind für Senioren besonders gut geeignet, da sich hier beim Zuschnappen automatisch die Tastensperre aktiviert, während diese bei anderen Geräteformen noch zusätzlich aktiviert werden muss.
Seniorentelefon schnurlos: Kontakte schnell angewählt
Daneben sollten Senioren vor allem auf den Aufbau des Menüs achten, das Telefonbuch sollte in wenigen Schritten erreichbar sein. Noch besser: Neben den Telefonnummern werden Bilder der Personen angezeigt. Schriftgröße und Lautstärke sollten sich manuell verändern lassen. So wird das Schreiben von SMS nicht zur Geduldsprobe. Bei Hörschwierigkeiten sollte ein Modell ausgewählt werden, das sich mit dem Hörgerät verbinden lässt. Neben dem Klingelsignal sollten außerdem Vibrationssignale möglich sein.
Seniorenhandy auf Größe und Bedienbarkeit prüfen
Auch Größe und Druckpunkt der Tasten spielt eine große Rolle. Ist das Gehäuse gummiert, liegt es besser in der Hand, Outdoor-Gehäuse überstehen auch Stürze. In welchen Situationen soll das Handy zum Einsatz kommen? Welche körperlichen und gesundheitlichen Einschränkungen sind vorhanden? Die Antwort auf diese Fragen entscheidet über mögliche Zusatzfunktionen. So sollte bei chronisch Kranken die Notruftaste vorhanden sein, bei sehr gebrechlichen Senioren ist die GPS-Funktion sowie Sturzerkennung und Lagesensor wichtig.
Checkliste für den Kauf eines Seniorenhandys
Senioren sollten verschiedene Seniorenhandys ausprobieren, so fällt die Entscheidung deutlich leichter.
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Tasten
Diese sollten möglichst groß ausfallen. Zudem sollten die Symbole auf den Tasten groß genug sein, um auch im Halbdunkel gut lesbar zu sein. Noch besser: Die Tasten geben nach dem Drücken eine akustische Rückmeldung, auch Handys mit fühlbaren Tasten erleichtern die Handhabung erheblich. Daneben sollten möglichst viele Direktwahltasten vorhanden sein, diese werden mit Nummern oder Funktionen versehen, nach dem Betätigen der Taste wird etwa das Telefonbuch aufgerufen oder der Notruf gewählt. Eine separate Notruftaste ist ebenfalls von Vorteil.
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Display
Senioren mit besonders großen Sehproblemen sollten ein Modell ohne Display auswählen, bei diesem werden alle Funktionen ausschließlich über die Tasten gesteuert. Wenn es ein Seniorenhandy mit Display sein soll, sollte dieses möglichst groß sein. Ein kontrastreiches Display mit Displaybeleuchtung erleichtert das Lesen – auch im Dunkeln. Handydisplays arbeiten mit verschiedenen Technologien; so schonen CSTN-Displays zwar den Akku, die Wiedergabequalität ist aber schwach. LCD-Displays stellen besonders visuelle Inhalte gut dar, hierbei gilt: umso höher die Pixelzahl, desto besser die Bildqualität. OLED-Displays punkten mit ihrem hohen Kontrast, auch der Akku wird geschont. Für Senioren mit Prothesen oder motorischen Einschränkungen sind resistiv-kapazitative Touchscreens gut geeignet. Sie reagieren schon auf leichten Druck.
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Vertrag oder Prepaid?
Prepaid-Modelle sind besonders für Wenigtelefonierer geeignet. Zwar ist das Aufladen des Guthabens lästig, doch die Kostenkontrolle ist im Vergleich sehr hoch. Zudem bleiben Senioren so unabhängig, auch bei geringer Nutzung werden keine zusätzlichen Gebühren fällig. Die Flexibilität ist beim Vertragshandy deutlich eingeschränkt, der klassische Vertrag läuft mindestens 24 Monate. Zudem wird eine monatliche Grundgebühr fällig – unabhängig davon, wie viel telefoniert wird. Dank Flatrates ist das Telefonieren und simsen jedoch günstiger.
Genutzte Recherchquellen:
- http://www.sparhandy.de/seniorenhandy/
- https://www.test.de/Seniorenhandy-Doro-PhoneEasy-611-Einfach-Telefonieren-trotz-Handicap-4790205-0/
Bildquelle: auremar – Fotolia
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